"Gehen strategisch vor"
TV-Sender wird eingestellt: Mehrere hundert Mitarbeiter betroffen
25.3.2023, 13:26 Uhr
Der Digitalisierungsdruck wird sich laut Informationen der Deutschen-Presse-Agentur auch auf den Auslandssender Deutsche Welle (DW) auswirken. Wie mehrere Medien berichteten, wolle der Sender bis 2024 bis zu 20 Millionen Euro einsparen. Die Hälfte dabei im Programmbereich, was auch rund 100 Vollzeitarbeitsstellen betreffen würde.
Neben dem Etat für das deutschsprachige Angebot, das um über zwei Millionen auf nur noch 200.000 Euro sinken soll, wird es laut dem Magazin "dwdl.de" auch stark den Sport-Bereich treffen. Hier wird das Etat um bis zu 75 Prozent sinken.
Mehrere hundert Stellen betroffen
Der Auslandssender will im Zuge der digitalen Transformation Kosten sparen und Stellen streichen. Ein Maßnahmenpaket enthält laut DW unter anderem vorsorgliche Einsparungen und Budget-Umschichtungen von linearen zu digitalen Angeboten und zu Regionalsprachen, wie vor einer Woche bekanntgeworden war. Rund 100 Vollzeitstellen sollen bis Jahresende demnach vor allem in Berlin und Bonn wegfallen. Insgesamt 200 Mitarbeiter seien davon betroffen, hieß es vergangene Woche. Laut dem "Merkur" sind weitere 300 freie Mitarbeiter betroffen.
Obwohl der Bundeshaushalt für 2024 noch nicht beschlossen sei, müsse die DW präventiv handeln. Intendant Peter Limbourg führte laut Mitteilung vor dem DW-Rundfunkrat aus, dass den deutschsprachigen TV-Kanal lediglich rund 250.000 Menschen weltweit regelmäßig nutzten. "Damit steht die Nutzung in keinem Verhältnis zu dem erheblichen Aufwand, den wir für den Kanal betreiben müssen." Das Potenzial für das lineare TV-Angebot auf Deutsch sei unabhängig von der finanziellen Ausstattung ohnehin sehr gering.
Inhalte weiter verfügbar
Verzichten müssen Fans aber nicht auf das Programm. Die Inhalte sollen in Zukunft multimedial erhalten bleiben. Außerdem soll das digitale Sprachlernangebot ausgebaut werden.