Mehrweg-Verpackungen als Lösung?
Um den Müll zu reduzieren: Erste deutsche Stadt plant Steuer auf Eisbecher
23.9.2023, 14:39 Uhr
Für alle Eisliebhaber war es schon in diesem Jahr hart, nachdem die Preise für die süße Leckerei in die Höhe geschossen waren. In Deutschlands Hauptstadt könnte es ab dem kommenden Jahr aber nochmal deutlich härter werden. Denn: Wie mehrere Medien berichten, ist dort eine höhere Steuer auf Verpackungen geplant. Zunächst erklärte die "Bild"-Zeitung, dass die Grünen in Berlin die Verpackungssteuer planen - die dann schon ab dem 1. Januar 2024 greifen würde.
Grund für die geplante Steuer ist, dass der Müll in der Stadt immer mehr wird. Laut der Grünen-Abgeordneten Julia Schneider gleiche der "öffentliche Raum [einer] Müllhalde". Wie sie bei der Vorstellung des Gesetzesentwurfs erklärte, werden in Berlin täglich allein 460.000 Einweg-Kaffee-Becher weggeworfen. Wie der "Focus" berichtet, wäre von der Steuer dann "sämtliches Einweg-Geschirr, also Pappteller, Pappschalen und Einweg-Besteck" betroffen - also auch Eisbecher, die Anstelle von Waffeln verkauft werden.
Den Informationen der "Bild" zufolge wären dann zusätzliche 50 Cent für Einweg-Verpackungen und 20 Cent für Einweg-Besteck denkbar. Aber nicht nur die Verpackungskosten seien problematisch, erklärt der "Focus". Neben der Umweltbelastung seien auch die Entsorgungskosten der Einweg-Verpackungen enorm. Schneider wünscht sich also ein Umdenken und hält Mehrwegverpackungen auch bei Eisbechern oder dem Currywurst-Verkauf für möglich.
Die "Bild"-Zeitung hörte sich auch bei Vertreterinnen und Vertretern anderer Parteien um. Die sehen das Vorhaben der Grünen unterschiedlich. Während Danny Freymark (CDU) und Alexander Bertram (AfD) vor allem "Verwaltungsaufwand und Bürokratie" darin sehen, sieht Linda Viercke (SPD) "ein Riesenproblem in unserer Stadt. Eine Verpackungssteuer kann Teil der Lösung sein."