Filialen in Großbritannien

Um die Preise niedrig zu halten: Aldi dimmt das Licht - auch für Deutschland denkbar?

Johanna Michel

Online-Redaktion

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7.6.2023, 16:52 Uhr
In den Aldi-Filialen in Großbritannien sollen zukünftig weniger Lichter scheinen. Das Unternehmen will so Energie sparen, um die Preise nicht für Kundinnen und Kunden erhöhen zu müssen. (Symbolbild)

© IMAGO/Michael Gstettenbauer In den Aldi-Filialen in Großbritannien sollen zukünftig weniger Lichter scheinen. Das Unternehmen will so Energie sparen, um die Preise nicht für Kundinnen und Kunden erhöhen zu müssen. (Symbolbild)

Wie zuvor das Nachrichtenportal "The Telegraph" berichtete, will Aldi in Großbritannien durch das Dimmen von Licht den gestiegenen Lebensmittelkosten entgegenwirken. Mit Verweis auf einen Sprecher des Discounters erklärt das Portal: "Aldi has a lightbulb moment in efforts to keep down prices". Auf Deutsch bedeutet das so viel wie: "Aldi geht in Sachen Dauerniedrigpreise ein Licht auf".

Demnach wolle das deutsche Unternehmen in den Filialen in Großbritannien die Anzahl der angebrachten Leuchten verringern und erhofft sich davon, bis zu zehn Prozent an Energiekosten einsparen zu können. Auch das Einführen von LEDs soll dazu beitragen. Hintergrund ist, dass Aldi die steigenden Lebensmittelkosten nicht durch Preiserhöhungen der angebotenen Produkte an die Kundinnen und Kunden weitergeben möchte. Das Kauferlebnis der Kundinnen und Kunden soll durch das reduzierte Beleuchtung nicht behindert werden.

Als eine Art Versuch hatte Aldi bereits Anfang des Jahres 2023 in vier Filialen einige Lichter ausgeschaltet. Wie der Sprecher des Unternehmens gegenüber "The Telegraph" erklärte, werde das Unternehmen neben dem Abschalten der Leuchten auch zu anderen Maßnahmen greifen. So etwa das Installieren von Wärmepumpen in den Filialen. In einem Vertrag mit dem Anbieter "Vaillant" sollen diese in allen Filialen von Aldi UK angebracht werden. Laut "t-online" hatte Aldi von der Inflation im Vereinigten Königreich profitiert und konnte somit erstmals über zehn Prozent des Marktanteils erreichen.

"Weitere Einsatzpotenziale"

Auch in Deutschland wurden solche oder ähnliche Maßnahmen vorgenommen. Wie ein Sprecher von Aldi Nord gegenüber "t-online" erklärte, prüft Aldi "weitere Einsatzpotenziale". Im vergangenen Winter habe das Unternehmen demnach "auf einige Beleuchtungselemente in unseren Backbereichen und Regalflächen verzichtet und [dort] die weitere Beleuchtung in Filialen und Logistikzentren überall dort ab[geschaltet], wo es die Verkehrssicherheit für unsere Kunden und Mitarbeiter nicht beeinträchtigt."

Seit Oktober 2022 werden außerdem vermehrt Kühlwandregale mit Türen versehen, um die Kühleffizienz der Systeme zu erhöhen. Laut dem Portal "coolingpost.com" konnten durch das Anbringen der Kühlschranktüren in den Filialen in Großbritannien rund 20 Prozent Energie gespart und somit der Ausstoß von rund 20 Tonnen CO2 verhindert werden. Beim Bau neuer Filialen will das Unternehmen laut "t-online" zudem auf fossile Brennstoffe verzichten. Stattdessen sollen unter anderem rund 600 Photovoltaikanlagen auf den Marktdächern, sowie die Nutzung der Abwärme der Kühlsysteme genutzt werden.