Regierungsseiten angegriffen

Unterstützung für die Ukraine: Hackerkollektiv "Anonymous" erklärt Russland den Cyber-Krieg

Julia Ruhnau

nordbayern.de

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25.2.2022, 13:41 Uhr
"Anonymous" ist der Name eines Hackerkollektivs, dass weltweit mit Cyberangriffen, die häufig eine politische Note haben, auf sich aufmerksam macht.

© Nicolas Armer/dpa, NNZ "Anonymous" ist der Name eines Hackerkollektivs, dass weltweit mit Cyberangriffen, die häufig eine politische Note haben, auf sich aufmerksam macht.

Die Hackergruppe hatte am Donnerstagabend über einen Twitteraccount erklärt, dass sie sich "offiziell" im "Cyber-Krieg" mit der russischen Regierung befinde. Man wolle das "Volk der Ukraine" unterstützen, die "Wahrheit" solle nicht länger verschwiegen werden. Etwa eine Stunde später gab "Anonymous" bekannt, dass man unter anderem die Webseite von "Russia Today" lahmgelegt habe. Das Nachrichtenportal gilt als Sprachrohr des Kreml.

"Russia Today" bestätigte den Hackerangriff kurze Zeit später in einem Online-Artikel. Die Seite sei wegen einer massiven sogenannten "denial-of-service-Attacke" (DDoS-Attacke) nicht mehr erreichbar gewesen. Auch Regierungsseiten wie der Internetauftritt des Kreml, des Verteidigungsministeriums oder die Duma, also des russischen Parlaments, seien angegriffen worden. DDos-Attacken sind ein unter Hackern beliebtes Mittel, um durch konzertierte Massenaufrufe einer Seite den Server in die Knie zu zwingen.

Die Hackerangriffe auf die russische Regierung sind nicht die ersten im Ukraine-Konflikt. Bereits im Januar waren ukrainische Regierungsseiten durch eine DDos-Attacke lahmgelegt worden. Am 23. Februar traf ein weiterer Angriff die Parlamentsseite, das Regierungsportal und die Internetauftritte einiger ukrainischer Banken. Sie seien zeitweise nicht oder nur schwer erreichbar gewesen, schreibt die dpa. Experten vermuten, dass Russland hinter den Angriffen steckt.

"Auf Cyberangriffe vorbereitet"

Auch in Deutschland ist man sich der Probleme bewusst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser schrieb auf Twitter, man sei auf Cyberangriffe vorbereitet. Sie sagt: "Wir haben Schutzmaßnahmen hochgefahren". 2015 bei waren bei einem der größten Hackerangriffe in der Geschichte des Deutschen Bundestages zahlreiche Daten von Abgeordneten abgeflossen. Hinter der Attacke wird der russische Geheimdienst vermutet.

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