Einnahmen in Millionenhöhe

Venedig zieht Daumenschrauben enger: Touris sollen noch mehr Eintritt bezahlen

14.07.2024, 18:51 Uhr
Die beliebte italienische Stadt Venedig verlangt Eintritt für Tagestouristen. (Symbolbild)

© IMAGO/Bihlmayerfotografie Die beliebte italienische Stadt Venedig verlangt Eintritt für Tagestouristen. (Symbolbild)

Seit Ende April verlangt Venedig von Tagesbesuchern ein Eintrittsgeld von fünf Euro. Dieser erste Test ist nun zu Ende, die Gebühr bleibt jedoch. Nicht nur das, sie soll sogar bis zu doppelt so hoch werden. Ab 2025 soll es für Tagestouristen an bestimmten Tagen einen "Grundtarif" geben, kündigte der Stadtrat für Finanzen Michele Zuin in der Lokalzeitung "Il Gazzettino" an. Die genaue Höhe hat er noch nicht bekannt gegeben, jedoch soll an "kritischen Tagen" ein Höchsttarif von zehn Euro verlangt werden.

Besucher sind nicht abgeschreckt - Einnahmen in Millionenhöhe

Mit etwa 15 Millionen Gästen pro Jahr gehört Venedig zu den meistbesuchten Städten der Welt. Alles in allem nahm Venedig nun mit der neuen Gebühr mehr als zwei Millionen Euro ein. An manchen Tagen wurden mehr als 25.000 zahlende Gäste dokumentiert.

Die Gassen rund um Markusplatz und Rialtobrücke sind nicht selten überfüllt, es gibt Souvenirs, so weit das Auge reicht, aber immer weniger Geschäfte für den täglichen Bedarf. Die Frequenz der Boote, die die Touristen transportieren, ist so hoch, dass ihr Wellengang den Gebäuden schadet. Maßnahmen, wie etwa Kreuzfahrtschiffe aus dem Hafen zu verbannen oder Reisegruppe auf maximal 25 Personen beschränken, hat die Stadt bereits diskutiert und ergriffen.

Stadtkämmerer Zuin gab gegenüber dem "Spiegel" zu, dass es "keine großen Abschreckungseffekte" gegeben habe. Er glaube allerdings, dass das anders sein wird, mit der Zehn-Euro-Höchstgrenze, an besonders überfüllten Tagen. Tourismus-Stadtrat Simone Venturini meinte: "Venedig ist immer noch zu billig. Es ist keine Tragödie, wenn die Touristen mehr bezahlen."

Grundsätzlich wurden in der Zeit zwischen 8.30 Uhr und 16 Uhr fünf Euro Eintritt verlangt. Ein digitales Ticket mit QR-Code konnte man auf einer deutschsprachigen Website kaufen. Versuchte man dies zu umgehen, riskiert man durch stichprobenartigen Kontrollen ein Bußgeld zwischen 50 und 300 Euro. Das Ticket kann bis einen Tag vor Ankunft storniert werden und das Geld wird erstattet. Einheimische, Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren müssen bisher nichts bezahlen. Dabei soll es auch bleiben.

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