Cannabis-Handel

Verdacht auf Drogengeschäfte: Ermittlungen gegen deutschen Rap-Superstar

23.11.2022, 16:13 Uhr
Soll über ein verschlüsseltes sogenanntes Krypto-Handy Cannabis-Geschäfte verabredet haben: der deutsche Rapper Kontra K. 

© Henning Kaiser, dpa Soll über ein verschlüsseltes sogenanntes Krypto-Handy Cannabis-Geschäfte verabredet haben: der deutsche Rapper Kontra K. 

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des Senders "NDR". Der Rapper soll über ein verschlüsseltes sogenanntes Krypto-Handy Cannabis-Geschäfte verabredet haben. Nach Informationen der "Deutschen Presse-Agentur" geht es bei den Ermittlungen um eine größere Menge Cannabis. Auf "spiegel.de" ist von rund 100 Kilogramm die Rede. Das Management des Rappers äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen, betonte aber, man werde rechtliche Schritte gegen den "NDR" prüfen. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

Sieben Nummer-eins-Alben

Kontra K (35) veröffentlichte seit 2016 jedes Jahr ein Nummer-eins-Album. Auch sein aktuelles Album "Für den Himmel durch die Hölle" setzte sich wieder an die Spitze der deutschen Album-Charts. Die aktuelle Tournee soll nächste Woche beginnen, am Mittwoch, 30. November, tritt Kontra K in der Arena Nürnberger Versicherung auf.

Die Verschlüsselungstechnik der sogenannten Encrochat-Handys galt als sicher und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es im Frühjahr 2020, die Software zu knacken.

Tausende Ermittlungsverfahren

Millionen geheimer Daten wurden abgeschöpft. Das führte zu Tausenden Ermittlungsverfahren und Verhaftungen in ganz Europa. Allein in Berlin wurden Chatnachrichten von Hunderten Nutzern ausgewertet. Bis Juli wurden 69 Anklagen erhoben. In 97 Verfahren liefen die Ermittlungen noch. Insgesamt wurden mehr als 4,6 Millionen Euro illegal erworbene Vermögenswerte eingezogen. Inzwischen dürften die Zahlen noch höher sein.

In ganz Deutschland soll es laut "NDR" um 4500 Verdächtige und 1900 Haftbefehle gehen, 670 Urteile wurden demnach bislang verhängt, 38 Tonnen Drogen beschlagnahmt und 610 Millionen Euro beschlagnahmt.