"Toilette nur für Mitarbeiter"

Vierjähriger muss im Supermarkt dringend auf Toilette - Filialleiter lässt ihn nicht

3.9.2022, 20:09 Uhr
Wenn bei Kindern die Blase drückt, muss es oft schnell gehen - vor allem beim Einkaufen.

© imago stock&people, imago stock&people Wenn bei Kindern die Blase drückt, muss es oft schnell gehen - vor allem beim Einkaufen.

Kaum ein Elternteil hat das noch nicht erlebt: Man ist mitten im Wocheneinkauf und das Kind muss plötzlich dringend auf die Toilette. In den allermeisten Fällen haben Supermärkte Kundentoiletten, die hier Schlimmeres abwenden. Anders in einem Action-Markt in Offenbach. Als eine Kundin mit ihrem vierjährigen Sohn in diese Notlage kam, verweigerte der Filialleiter dem Kind nach Angaben der Offenbacher Post Online das Mitarbeiter-WC.

Wie es bei Kindern oft so ist, kommt der Ruf der Natur relativ plötzlich. "Ich wusste, dass es jetzt schnell gehen muss, weil ein Vierjähriger ja noch nicht lange anhalten kann", sagte die Mutter gegenüber der Zeitung. Der Mitarbeiter, an den sich die Mutter gewandt hatte, rief den Filialleiter, aber vergebens: Toilette nur für Mitarbeiter.

Mit Polizei gedroht

Daraufhin war die Frau empört und erklärte dem Mann, dass ihr Sohn sich ansonsten in die Hose machen würde - womöglich direkt im Laden. Der Filialleiter hätte sich unbeeindruckt gezeigt und angeblich damit gedroht, die Polizei zu rufen. Dann geschah das Unvermeidliche: Das Kind konnte es nicht mehr länger halten. "Er war völlig aufgelöst. Er tut mir auch jetzt noch so sehr leid", so seine Mutter. Sie gingen daraufhin in einen anderen Laden und durften dort anstandslos die Mitarbeitertoilette nutzen.

Auf Nachfrage äußert sich die Sprecherin des Unternehmens: "Wir bedauern den Vorfall in der Filiale sehr und möchten uns bei den Betroffenen entschuldigen." Die Toiletten seien zwar weiterhin ausschließlich für Mitarbeitende, aber vor allem bei Kindern, Schwangeren und Menschen mit Beeinträchtigungen seien Mitarbeitende angewiesen, die Benutzung der Toilette zu ermöglichen. Über das Verständnis aus der Firmenzentrale ist die Kundin erleichtert. Sie hofft darauf, dass so etwas keinem anderen Kind widerfährt.

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