Kurioser Fall

Wegen Gummibärchen im Gepäck: Frau bekommt lebenslanges Kreuzfahrt-Verbot

sde

20.11.2023, 09:33 Uhr
Weil sie CBD-Gummibärchen im Gepäck hatte, durfte eine Texanerin eine Kreuzfahrtreise nicht antreten.

© Imago / Sina Schuldt, dpa Weil sie CBD-Gummibärchen im Gepäck hatte, durfte eine Texanerin eine Kreuzfahrtreise nicht antreten.

Waffen? Gehören natürlich nicht auf ein Kreuzfahrtschiff. Flüssigkeiten? Stehen seit dem Anschlag vom 11. September auch auf der Tabu-Liste. Gummibärchen? Sind eigentlich unkritisch – eigentlich. Denn gerade Süßigkeiten wurden einer US-Amerikanerin zuletzt bei einer Sicherheitskontrolle zum Verhängnis. Melinda Van Veldhuizen hatte sich auf erholsame Tage auf einem Kreuzfahrtschiff gefreut, die Reise fiel für sie aber bei einer Durchsuchung im Vorfeld ins Wasser. Das berichtete die "Washington Post".

Teures Nachspiel

Die Texanerin wurde bei einer Röntgenkontrolle gestoppt, ein metallischer Nagelknipser geriet in den Fokus der Kontrolleure, die das Handgepäck daraufhin genauer unter die Lupe nahmen. Dabei entdeckten die Beamten eine Packung Gummibärchen, die mit Hanf versetzt waren. Die 42-Jährige gab an, diese speziellen Süßigkeiten zur Linderung ihrer Schlafprobleme zu verwenden. Dennoch: Letztlich durfte die Chiropraktikerin ihre Reise nicht antreten – nach mehrstündiger Wartezeit in Begleitung von Sicherheitskräften.

Das Ende ihrer Reise, die noch nicht einmal wirklich begonnen hatte, läutete den Anfang eines bitteren Nachspiels ein. Nicht nur, dass die gesamten Reisekosten für die Texanerin und ihre Familie, die nach der Sicherheitskontrolle ebenfalls das Schiff verließ, fällig wurden. Zusätzlich zu dieser Summe von 5.586 Dollar wurde die Kreditkarte der Krankenschwester mit weiteren 700 Dollar belastet. Zudem erhielt Van Veldhuizen lebenslanges Kreuzfahrt-Verbot bei der Gesellschaft "Carnival Cruise Line". Das ging aus einem Brief, den die 42-Jährige im Nachgang von der Reederei erhalten hatte und den die "Washington Post" veröffentlichte, hervor.

CBD-Produkte "nicht in allen Häfen legal"

"Diese Entscheidung beruht auf Ihrem Verhalten auf der aktuellen Kreuzfahrt, das einen Verstoß gegen die Schiffsregeln darstellte, die Sicherheit und/oder das Vergnügen der anderen Gäste auf dem Schiff beeinträchtigte oder Carnival Schaden zufügte", soll in dem Schreiben gestanden haben. Und weiter: "Ihr Versuch, eine künftige Kreuzfahrt zu buchen, führt zur Stornierung und zum Verlust der geleisteten Anzahlung. Sie sind für alle anfallenden Reisekosten verantwortlich und erhalten eine Rechnung zur Zahlung an Ihre Heimatadresse."

Sehr viel Ärger, dabei hatte die Dame aus Dallas eigentlich nichts verbrochen - in erster Linie. Die Gummibärchen kaufte sie legal in einem Drogeriemarkt in Texas. Auch in Florida, wo das Schiff ablegte, ist Cannabidiol (CBD) legal erhältlich. Aber: Auf Bundesebene ist das Hanfmittel ebenso wie von den meisten Kreuzfahrtgesellschaften verboten. In den Richtlinien von Carnival Cruise Line heißt es, dass bestimmte CBD-Produkte auf See verboten sind, weil sie "nicht in allen Häfen, die wir anlaufen, legal sind" - unabhängig davon, ob sie in Teilen der Vereinigten Staaten für "medizinische Zwecke" erhältlich sind.