Knackpunkt: Datenschutz

WhatsApp-Hammer: Warum der Messenger bald über 500 Millionen Nutzer verlieren könnte

Carolin Heilig

Volontärin

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2.5.2024, 18:02 Uhr
Verliert WhatsApp bald Millionen Nutzer?

© IMAGO/NurPhoto Verliert WhatsApp bald Millionen Nutzer?

Für die ein oder andere Social-Media-Plattform sind die Zeiten gerade heikel. Die USA arbeiten beispielsweise an einem TikTok-Verbot, sollte die Plattform nicht einen Eigentümerwechsel vollziehen. Und auch der Messengerdienst WhatsApp könnte bald vor einem gewaltigen Problem stehen. Allerdings liegen die Dinge hier etwas anders.

Konkret geht es um die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der WhatsApp den Datenschutz und die Privatsphäre für Nutzer sicherstellen will. Es gibt aber ein Land, das etwas gegen die Verschlüsselung hat: Indien.

Hintergrund ist, dass es laut einer indischen Vorgabe für Plattformen mit mehr als fünf Millionen Nutzer Pflicht ist, den ersten Urheber einer Information identifizieren zu können.

Das steht aber im Gegensatz zur Verschlüsselungspraxis von WhatsApp. Zudem müssten Nachrichten über einen längeren Zeitraum gespeichert werden. Auch das geht nach Angaben des Unternehmens weit über das hinaus, was in anderen Ländern gefordert wird.

In dieser Auseinandersetzung hat der Messengerdienst nun angedroht, den indischen Markt komplett zu verlassen, sollte die Verschlüsselung nicht beibehalten werden dürfen.

Und diese Ankündigung ist kein Pappenstiel. Für WhatsApp geht es dabei immerhin um über 500 Millionen Nutzer. Indien ist der größte Markt weltweit. Zum Vergleich: In Deutschland nutzen gerade einmal rund 50 Millionen Menschen den Dienst.

"Dann geht WhatsApp"

Dennoch bleibt WhatsApp hart: "Wenn wir aufgefordert werden, die Verschlüsselung zu brechen, dann geht WhatsApp", so die Aussage der Plattform.

Laut Informationen von "chip.de" ist das weitere Vorgehen in diesem Fall auf Mitte August vertagt. Ein bisschen Zeit auf dem indischen Markt bleibt WhatsApp also noch.

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