Preise könnten 2024 weiter steigen

Wiener Schnitzel für 33 Euro: Gastronom erklärt, warum das ein fairer Preis ist

Johanna Michel

Online-Redaktion

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12.9.2023, 08:07 Uhr
Für ein Schnitzel mit Bratkartoffeln und Feldsalat verlangt ein deutscher Wirt 33 Euro. (Symbolbild)

© pixabay / ReinhardThrainer Für ein Schnitzel mit Bratkartoffeln und Feldsalat verlangt ein deutscher Wirt 33 Euro. (Symbolbild)

Ein Wiener Kalbsschnitzel, dazu eine Portion Bratkartoffeln und einen Feldsalat - das bietet ein Restaurant in Essen auf seiner Speisekarte an. Allerdings dürften sich manche Menschen die Augen reiben, wenn sie den Preis darunter entdecken: 33 Euro verlangt ein Gastronom für das Gericht laut der hauseigenen Speisekarte.

Auch wenn die ein oder anderen das als zu teuer empfinden, empfindet Willi Hachenberg, Inhaber des Restaurants, das als angemessen, wie zuerst "Der Westen" berichtete. Und Gastronomen könnten in naher Zukunft noch mehr bei den Preisen aufstocken. Denn: Aktuell gilt in der Branche noch die ermäßigte Mehrwertsteuer von sieben Prozent. Diese gilt laut dem "Deutschen Handwerksblatt" seit dem 1. Juli 2020. Ab 2024 soll sie aber wieder auf 19 Prozent angehoben werden.

Im Gespräch mit "t-online" bezeichnet Hachenberg die Gastronomie als "eine der arbeits- und energieintensivsten Branchen". Besonders die Arbeitszeiten, der Ressourceneinsatz und der hohe Energieverbrauch in den Küchen zählen seiner Meinung zu den Herausforderungen. All das fließt in den Preis ein, ebenso wie die Fleischqualität.

Chef-Koch rechnet vor

Den Preis für das Wiener Kalbsschnitzel will der Gastronom vorerst nicht steigern, sagt er gegenüber "t-online". Zumindest nicht, bevor die Mehrwertsteuer ansteigt. Aber er sagt auch: "Ein Schnitzel für unter 32 Euro ist aber auch nicht zu verkaufen, vor allem, wenn man vernünftige Qualität haben will".

Mit der Überzeugung, ein Schnitzel derart teuer zu verkaufen, ist Hachenberg nicht allein. Auch Chefkoch Tim Mälzer rechnete dem Magazin "Stern" kürzlich vor, ab welchem Preis sich der Schnitzelverkauf für Gastronomen lohnt - oder besser gesagt, für welchen Preis es sich nicht lohnt. Personalkosten, Fleischqualität, Beilagen, Gema-Gebühren - viele Faktoren kommen da zusammen. Mälzer sagt: Ihn würde das Schnitzel erst mal 21,20 Euro kosten, der Gewinn läge seiner Rechnung zufolge bei lediglich 2,40 Euro. "Das ist gar kein Geschäft, das ist Blödsinn!"