44 Afghanen aus Deutschland nach Kabul abgeschoben

9.10.2019, 18:00 Uhr

Ungeachtet der Anschläge in Afghanistan ist am frühen Mittwochmorgen ein weiterer Abschiebeflug aus Deutschland in der Hauptstadt Kabul eingetroffen. Die Maschine sei aus München gekommen, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. An Bord der Maschine waren demnach 44 abgelehnte afghanische Asylbewerber.

Nach Angaben des Innenministeriums handelte es sich dabei ausschließlich um volljährige Männer, unter ihnen seien zahlreiche Straftäter. In 28 Fällen lägen rechtskräftige Verurteilungen vor. Darunter seien Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung und versuchtem Mord.

720 Männer seit 2016 zurück nach Afghanistan geflogen

Seit der ersten Abschiebung im Dezember 2016 sind insgesamt 720 Männer in nunmehr 28 Flügen von den deutschen Behörden zurück nach Afghanistan geschickt worden.

Die Abschiebungen sind umstritten. Der Krieg gegen die militant-islamistischen Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geht weiter, jeden Tag werden Menschen getötet oder verletzt.

Regelmäßig sind Zivilisten das Ziel von Angriffen der Taliban und von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat. Zwischen Januar und Juni wurden nach Angaben der Vereinten Nationen 1366 Zivilisten in dem Land getötet. Am Montag starben bei einem Sprengstoffanschlag in der östlichen Provinz Nangarhar zehn Zivilisten, darunter auch ein Kind.

Dieser Artikel wurde am Mittwoch gegen 18 Uhr aktualisiert.

2 Kommentare