Alle Lehrer in Bayern sollen Dienst-Laptops bekommen

6.10.2020, 17:47 Uhr
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) will die Digitalisierung an den Schulen im Freistaat vorantreiben.

© Peter Kneffel Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) will die Digitalisierung an den Schulen im Freistaat vorantreiben.

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) will in naher Zukunft jede Lehrerin und jeden Lehrer im Freistaat mit einem Dienst-Laptop ausstatten. „Das Ziel ist es, jedem Lehrer ein Dienstgerät zur Verfügung zu stellen“, sagte Piazolo. Mit einer ersten Tranche von rund 25.000 Geräten sei bereits ein Anfang gemacht.


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Insgesamt bezifferte Piazolo den Bedarf auf rund 150.000 Geräte – so viele Lehrer gebe es in Bayern. Finanziert werden sollen die Laptops aus Bundes- und Landesmitteln. Das Kultusministerium will laut Piazolo ungefähre Vorgaben machen, was die Computer leisten sollen. Anschaffen sollen die Geräte die Kommunen, die für die Ausstattung der Schulen zuständig sind.

Dabei soll es sich um Laptops oder andere mobile Geräte handeln, die die Lehrer dann auch zu Hause nutzen können, beispielsweise auch dann, wenn coronabedingt kein Präsenzunterricht möglich sein sollte. Insgesamt sieht Piazolo die Digitalisierung an Bayerns Schulen, für die es vielerorts die Corona-Krise als Initialzündung brauchte, auf einem sehr guten Weg.

Drei Säulen für den Fortschritt

Im Juli hatte Piazolo gemeinsam mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein "Drei-Säulen-Konzept" für die Digitalisierung der Schulen angekündigt, das aus verfügbarer Hardware, Software und Fortbildung bestehen soll. In Aussicht gestellt wurde dabei auch eine zentrale digitale Schulplattform, ein eigenes Schul-Rechenzentrum, die Einstellung von IT-Systemadministratoren und neue Stellen für die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte.

Die Zahl der digitalen Klassenzimmer habe man um 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf jetzt 37.900 gesteigert. Und mittlerweile gibt es laut Ministerium mehr als 126.000 mobile Leihgeräte für Schülerinnen und Schüler – ein Plus von 158 Prozent. Piazolo betonte aber auch: "Spannend ist nicht die Zahl der digitalen Klassenzimmer – sondern die Frage, was man damit anfängt.“ Hier ließen sich die Lehrerinnen und Lehrer viel einfallen.


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Insgesamt sei das Thema Digitalisierung wegen Corona natürlich "hochgeschnellt“. Aktuell sind nach Angaben Piazolos mehr als 99,5 Prozent aller Schulklassen in Bayern im Präsenzunterricht. Lediglich 0,5 Prozent der Klassen sind demnach von coronabedingter Quarantäne betroffen.

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