Sorgenvoller Brief nach Brüssel

Auto-Aus für acht Millionen Diesel? Verkehrsminister Wissing ist alarmiert

Lukas G. Schlapp

Audio und Podcast-Redakteur

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02.08.2024, 17:46 Uhr
Wie lange dürfen Dieselautos noch am Straßenverkehr teilnehmen? Verkehrsminister Wissing befürchtet, dass eine neue EU-Regelung bald zu einem Problem wird.

© Christoph Schmidt/Christoph Schmidt/dpa Wie lange dürfen Dieselautos noch am Straßenverkehr teilnehmen? Verkehrsminister Wissing befürchtet, dass eine neue EU-Regelung bald zu einem Problem wird.

Momentan liegt die Entscheidung mit eventuell riesigen Auswirkungen auf Auto-Besitzer beim Europäischen Gerichtshof. Die Richterinnen und Richter dort entscheiden, über eine neue Auslegung zur Messung von Abgaswerten. Die mögliche Situation: Schadstoffgrenzen sollen eventuell für alle Fahrsituationen gelten - für viele Pkws schlicht nicht erfüllbar. Bisher gibt es das Standardverfahren "NEFZ". Doch mit einer Änderung könnte der EuGH Millionen von deutschen Dieselautos an den Kragen gehen.

Die Gerichtsverhandlung zu der Thematik ist für November angekündigt. Im schlimmsten Fall könnte das Urteil für viele ein faktisches Auto-Aus bedeuten, denn vor allem Millionen von Euro-5- und Euro-6-Dieselfahrzeuge wären davon betroffen.

Deshalb hat sich auch Verkehrsminister Volker Wissing in Brüssel eingeschaltet und einen Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschrieben. Die "Bild" hatte darüber zuerst berichtet. Im Brief fordert Wissing eine Klarstellung, um ein Diesel-Aus zu verhindern und Autofahrerinnen und -fahrer nicht weiter zu verunsichern.

So reagiert der ADAC auf Wissings Brief

Gegenüber mehreren Medien gab der stattdessen ADAC an, dass die Diskussion um eine drohende Stilllegung "unsachgemäß" sei. "Änderungen im Messverfahren bei der Typgenehmigung eines Kraftfahrzeugs zu einem späteren Zeitpunkt können nach Auffassung von ADAC-Juristen nicht rückwirkend Anwendung finden", zitierte die Deutsche Presse-Agentur eine ADAC-Sprecherin. Eine öffentliche Stellungnahme der EU-Kommission gab es zum Brief des Verkehrsministers bislang nicht.