Zur "Territorialverteidigung" des Landes

Bayern bekommt das erste Heimatschutzregiment in Deutschland

Matthias Niese

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30.04.2022, 15:16 Uhr
Heimatschutz-Soldaten üben in Volkach die Bergung verletzter Kameradinnen und Kameraden. Viele von ihnen sind für den Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz angetreten. 

© Nicolas Armer, dpa Heimatschutz-Soldaten üben in Volkach die Bergung verletzter Kameradinnen und Kameraden. Viele von ihnen sind für den Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz angetreten. 

Seit 2019 gab es bereits in Bayern ein Pilotprojekt für eine neue Führungsstruktur der Heimatschutz-Kompanien der Bundeswehr. Bis dahin waren es drei Kompanien deckungsgleich zu den drei fränkischen Regierungsbezirken, die zum Landesregiment Bayern vereint wurden.

Auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken in der Rhön übten sie unter anderem den Objektschutz, Abläufe an Check-Points, Patrouillengänge und ABC-Abwehrmaßnahmen, wie die Unterstützung bei Katastrophenfällen, der Schutz von kritischer Infrastruktur oder Einrichtungen der Bundeswehr, alles klassische Aufgaben eines Heimatschutzes hinter der Front.

Nun wird diese Einheit mit den übrigen bayerischen Heimatschutz-Kompanien aus Niederbayern, der Oberpfalz, Oberbayern und Schwaben zusammengeführt als Heimatschutzregiment 1, so der BR.

Fünf Heimatschutzregimenter mit Reservisten

Die Erfahrungen in Bayern dienen dem Aufbau eines weiteren Regiments in Nordrhein-Westfalen, das als nächstes eingerichtet wird. 2025 sollen deutschlandweit fünf Heimatschutzkräfte der Bundeswehr als Regimenter stehen.

Das Heimatschutzregiment 1 in Bayern besteht zunächst aus 350 Reservistinnen und Reservisten, irgendwann sollen es 450 sein. "Mit der Regimentsstruktur sind die Heimatschutzkräfte unter einheitlicher Führung reaktionsschneller und konnten durch gemeinsame Ausbildungen und Übungen ihre Fähigkeiten verbessern", zitiert der BR das Landeskommando unter Oberst Stefan Berger. Die Führung des Heimatschutzregiments 1 hat Oberst Markus Wick.

Die Reservisten der Bundeswehr sind dabei sehr erfahrene Leute, fast alle waren früher Soldatinnen und Soldaten. Mit Hochschulabschluss kann man aber auch als Seiteneinsteiger einen höheren Dienstgrad erhalten, braucht dafür aber als Voraussetzungen die deutsche Staatsbürgerschaft und ein positives Ergebnis bei einer Sicherheitsüberprüfung.

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