Bayern verschiebt Öffnungen: Das bedeutet Söders Ankündigung für Gastro und Modellregionen

7.4.2021, 13:30 Uhr
Bayerns Gastronomen müssen weiter auf eine konkrete Perspektive warten. 

© Peter Kneffel, dpa Bayerns Gastronomen müssen weiter auf eine konkrete Perspektive warten. 

Die Zahlen machen Hoffnung, zumindest auf den ersten Blick. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist etwas rückläufig, die Zahl der Neuinfektionen sinkt - eine trügerische Ruhe, mahnen Experten. Gerade über Ostern sei weniger getestet worden, einige Gesundheitsämter melden zudem verspätet. "Wir haben eine unklare Inzidenzlage", sagt jetzt Ministerpräsident Markus Söder nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch. Deshalb sollen geplante Öffnungsschritte im Freistaat erneut verschoben werden.


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Seit Ende März dürfte dort, wo die Inzidenz entsprechend niedrig ist, etwa die Außengastronomie öffnen. Allerdings nur nach Absprache mit der Staatsregierung, die die Umsetzung des Stufenplanes bereits frühzeitig ausgesetzt hatte. Dabei wird es bleiben, stellt Söder am Mittwoch klar. "Sie passen nicht in die Zeit", sagt der CSU-Chef. "Wir glauben, dass es besser ist, noch einmal zwei Wochen zu warten."

Damit herrscht Stillstand, in der Gastronomie, aber auch im Sport und in der Kultur, wo Zehntausende Beschäftigte und Amateursportler auf einen Restart warten. "Gerade in der Gastronomie erscheint uns das aufgrund des Wetters nicht so dringlich", sagt Söder. Schnee und Eis verhindern die Öffnung auf Außenflächen ohnehin. Gerade nach Ostern hatten viele Restaurantbetreiber aber auf eine Perspektive gehofft. Die wird es nun frühestens in zwei Wochen geben.

Modellregionen werden verschoben - Städte in Franken müssen warten

Auch die Modellregionen starten später als geplant. In ausgewählten Städten und Landkreisen, das war die Ankündigung der Staatsregierung, solle nach den Ferien erprobt werden, wie Alltagsleben auch bei hohen Inzidenzwerten möglich ist. Doch auch sie, sagt Söder, passen nicht in die Zeit. Zahlreiche Städte in der Region hatten sich beworben, etwa Fürth, Nürnberg, Schwabach und Forchheim. Sie alle müssen nun warten - ebenfalls mindestens zwei Wochen.

Für Söder ist das nur konsequent, denn: Modellregion hätte ohnehin nur werden können, wer eine Sieben-Tage-Inzidenz von niedriger als 150 ausweist. "Zur Wahrheit gehört, dass viele von den Kandidaten, die denkbar gewesen wären, diesen Wert ohnehin gerissen haben." Neben Nürnberg hatte sich auch Bayerns größte Stadt München beworben. Der Ministerpräsident stellte aber noch einmal klar, dass weder Millionenstädte noch ganze Regierungsbezirke als Modellregion infrage kämen.

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