"Deutschland knicken": Linksjugend ruft zum Fahnen-Klau auf

19.6.2018, 19:38 Uhr
Gerade zur WM kennt der Patriotismus in Deutschland keine Grenzen - die Linksjugend sieht darin einen bedenklichen Trend.

© Hubert Bösl Gerade zur WM kennt der Patriotismus in Deutschland keine Grenzen - die Linksjugend sieht darin einen bedenklichen Trend.

Geht dieser Vorstoß zu weit? Immer wieder polarisiert die Nachwuchsorganisation der Partei Die Linke, immer wieder werden deren Ansichten scharf kritisiert und diskutiert. Jetzt fordert die Linksjugend solid, Deutschlandfahnen an Autos und im öffentlichen Raum einfach zu klauen oder abzubrechen.

In einem offenen Brief spricht die Jugendorganisation von vermeintlich "harmlosem Party-Patriotismus, der immer wieder in Gewalt gegen Andersdenkende ausarte. Wagt man es sogar das Spektakel als Nationalismus zu bezeichnen, sind wüste Beleidigungen und Androhungen nicht weit." Spätestens dann zeige sich, wie wenig harmlos dieses "nationale Fieber" sei. 

"Gerade vor dem Hintergrund des rechten Rollbacks, müssen wir uns dem WM-Nationalismustaumel jetzt konsequent entgegenstellen", so die Jugendorganisation. "Wir werden dafür sorgen, dass die WM nicht zum Heimspiel von CSU & Co. wird, Deutschlandfahnen einsammeln und für eine grenzenlose Gesellschaft kämpfen."

Erst kürzlich trat die Grünen-Politikerin Claudia Roth eine Debatte los. "Natürlich darf man sich freuen, wenn die deutsche Mannschaft gut spielt und gewinnt. Und ich will auch niemandem verbieten, ein Fähnchen aufzuhängen", sagte sie dem Tagesspiegel. "Ich finde aber, dass es uns Deutschen gut zu Gesicht steht, wenn wir Zurückhaltung walten lassen."

Die Aktion der Linksjugend sorgt für gemischte Reaktionen. Das klauen von Deutschland-Fahnen sei Sachbeschädigung, so der Tenor im Netz. Ein Nutzer auf Twitter reagierte besonders süffisant: 

 

 

Liebe Kommentatorinnen und Kommentatoren,
in den vergangenen Tagen und Wochen hat sich der Ton in den User-Kommentaren immer mehr verschärft. Dies betrifft vornehmlich Artikel, die sich mit Flüchtlingsthemen oder den politischen Krisen in Deutschland und der Welt befassen. Die Online-Redaktion möchte jedoch im Kommentarbereich Raum für den Austausch von Argumenten und eine sachliche Diskussion bieten. Wir werden deshalb verstärkt darauf achten, dass in den Kommentaren ein respektvoller Umgang zwischen den Kommentatoren gewahrt wird. Kommentare, die keinen direkten Bezug zum Artikel haben, beleidigende Formulierungen enthalten, vom Thema ablenken wollen oder zur Wiederholung der immer gleiche Argumente dienen, werden wir ohne weitere Angabe von Gründen zurückweisen. Meinungen kann man sachlich ausdrücken. Diese Regel muss auch in unseren User-Kommentaren eingehalten werden.
Die Online-Redaktion

30 Kommentare