Vor Aktionstag in Berlin

Gegen hohe Mieten: Bündnis demonstriert in Nürnberg

6.9.2021, 10:54 Uhr
Mit einer Großdemonstration am Berliner Alexanderplatz will ein breites Bündnis unterschiedlicher Organisationen am Samstag, 11. September 2021, auf eine Trendwende in der Wohnungspolitik drängen. Im Bild sind Wohnhäuser mit zahlreichen Wohnungen im Berliner Bezirk Mitte zu sehen.

© Wolfgang Kumm, dpa Mit einer Großdemonstration am Berliner Alexanderplatz will ein breites Bündnis unterschiedlicher Organisationen am Samstag, 11. September 2021, auf eine Trendwende in der Wohnungspolitik drängen. Im Bild sind Wohnhäuser mit zahlreichen Wohnungen im Berliner Bezirk Mitte zu sehen.

Viele Nürnbergerinnen und Nürnberger finden keine passende Wohnung oder müssen einen viel zu hohen Prozentsatz ihres Einkommens für die Miete ausgeben. Fast die Hälfte aller Haushalte zahle mehr Miete, als es ihr Gehalt eigentlich zulasse. Das schreiben die Veranstalter der Kundgebung, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB Mittelfranken), der Deutsche Mieterbund Nürnberg und Umgebung sowie die AG Wohnen des Sozialforums Nürnberg.

Ein Ziel der zirka 20-minütigen Kundgebung sei es, Nürnbergerinnen und Nürnberger zu motivieren, zur Mieten-Großdemo nach Berlin am Samstag, 11. September 2021, zu fahren. Dazu werden auch Mitfahrmöglichkeiten in die Hauptstadt organsiert. Außerdem möchten die Organisatoren der Nürnberger Veranstaltung in der Öffentlichkeit deutlich machen, dass die Wohnungspolitik der vergangenen Jahre und Jahrzehnte in ihren Augen gescheitert ist.

"Keine Profite mit der Miete"

Ein grundlegender Wechsel in der Wohnungspolitik sei deshalb nötig. „Jeder Mensch hat das Recht auf eine gute, bezahlbare Wohnung", sagt Fabian Moser, Sprecher der AG Wohnen des Sozialforums Nürnberg. "Heute machen Immobilienkonzerne riesige Profite. Zum Beispiel lag der Gewinn des Wohnungsbaukonzerns Vonovia 2020 bei 1,35 Milliarden Euro. Unsere Forderung ist: ,Keine Profite mit der Miete'."

Und Gunther Geiler, Geschäftsführer Deutscher Mieterbund Nürnberg und Umgebung appelliert: “Bund, Land und Kommunen dürfen sich am Wohnungsmarkt nicht länger nur als passive Zuschauer begreifen. Wohnen wurde einmal als wichtiger Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge angesehen – das muss es wieder werden." Dafür müsse es wieder verstärkt Wohnungen in öffentlicher Hand geben und solche, die im Interesse der Bürgerinnen und Bürger bewirtschaftet und gefördert werden.

Mieten für sechs Jahre einfrieren

„Selbst im Corona-Krisenjahr 2020 sind die Mieten bundesweit durchschnittlich um knapp drei Prozent gestiegen", bilanziert der Regionsgeschäftsführer des DGB Mittelfranken, Stephan Doll. "Auf der anderen Seite haben viele Beschäftigte mit teils erheblichen Einkommenseinbußen zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund fordert der DGB, die Mieten in Deutschland für sechs Jahre einzufrieren."

Info: Wer zur Mieten-Großdemo nach Berlin mitfahren will, soll eine E-Mail an info@mieterbund-nuernberg.de mit dem Betreff „Anreise zur Mietendemo in Berlin“ schreiben.

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