"Geht auf Dauer nicht": Söder will die CSU weiblicher machen

11.10.2020, 16:42 Uhr
Markus Söder will mehr Frauen aus seiner Partei in Berliner Ministerämtern haben. 

© Sven Hoppe, dpa Markus Söder will mehr Frauen aus seiner Partei in Berliner Ministerämtern haben. 

Dass alle drei CSU-Bundesminister Männer sind, "geht auf Dauer sicherlich nicht", sagte Söder auf der virtuellen Landesversammlung der Frauen-Union (FU) der CSU. Ihn treibe um, dass die CSU in Berlin zu wenig Frauen in der Verantwortung habe, betonte er.


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Der CSU-Chef kündigte zudem weitere Vorstöße zur paritätischen Teilhabe an, also der Besetzung von Positionen mit Frauen und Männern zu gleichen Teilen. Er wundere sich, dass man in der CSU immer noch Debatten über Themen führe, die in der Gesellschaft selbstverständlich seien, so der Ministerpräsident.

"In der gesamten Partei" sei eine paritätische Teilhabe der Frauen erforderlich. Söder und die Parteispitze waren mit ihrem Vorstoß zur paritätischen Teilhabe der Frauen in der CSU auf dem letzten großen Präsenz-Parteitag im vergangenen Jahr gescheitert.

Die Frauen Union der CSU zählt nach Angaben ihrer Vorsitzenden Ulrike Scharf knapp 23.500 Mitglieder. In den letzten 30 Jahren hätten stets mehr Frauen als Männer die CSU gewählt, gab Scharf zu bedenken: "Ohne Frauen ist längst mehr keine Volkspartei zu machen."
Ziel müsse ein gleicher Anteil von Frauen und Männern in Partei und Parlamenten sein. Dazu sei es aber auch nötig, dass sich mehr Frauen in der Partei engagierten und sich gegenseitig unterstützten.

An der weiblichen Solidarität hapert es nach Ansicht der bayerischen Digitalministerin Judith Gerlach bisweilen. Zuweilen lästerten die Frauen übereinander statt sich gegenseitig zu stützen, kritisierte sie: "Wir müssen gut übereinander reden." Früher sei sie nicht für die Frauenquote gewesen, inzwischen habe sie aber einige Erfahrungen "unschöner Art" gemacht und sei zur Ansicht gelangt, dass es ohne Frauenquote nicht gehe.

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