Schon ab Mai?

Hammer-Vorschlag von Verkehrsministern: Wird das Neun-Euro-Ticket jetzt komplett kostenlos?

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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28.3.2022, 11:57 Uhr
Kostenlos mit der S-Bahn fahren - Dieser Traum vieler Bürgerinnen und Bürger könnte bald Realität werden.

© Daniel Karmann, dpa Kostenlos mit der S-Bahn fahren - Dieser Traum vieler Bürgerinnen und Bürger könnte bald Realität werden.

Der Vorschlag für einen kostenlosen Nahverkehr für alle Bundesbürger innerhalb von drei Monaten kam in der Verkehrsministerkonferenz auf den Tisch. Das Vorgehen solle vor allem den unnötigen Verwaltungsaufwand reduzieren und wäre deutlich leichter umzusetzen als ein Neun-Euro-Ticket pro Monat.

Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Bürgermeisterin Maike Schäfer, sagte, durch den Nulltarif würde der Aufwand für die Verkehrsverbünde niedriger ausfallen. Sie wolle das Ticket am liebsten bereits zum 1. Mai 2022 einführen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Bund und Ländern beschäftigt sich nun mit der Umsetzung.

Die Kosten für das Null-Euro-Ticket will demnach der Bund in vollem Umfang tragen. Thüringens Staatssekretärin Barbara Schönig bekräftigte den Vorschlag für ein Null-Euro-Ticket. Dies wäre die richtige Maßnahme, um den bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten zu minimieren. Gleichzeitig könnten alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht auf das Auto angewiesen sind, die hohen Energiekosten mit einem Umstieg auf den ÖPNV senken. Nicht zuletzt sieht die Politik darin auch einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz.

Verkehrsminister Wissing setzt auf Neun-Euro-Variante

Bundesverkehrsminister Volker Wissing erklärte, dass sich der Koalitionsausschuss von SPD, Grünen und FDP bereits mit einer Null-Tariflösung befasst. Er sei letztendlich aber für die Neun-Euro-Variante pro Monat.

Wissing erläuterte dazu auch erste Details. Die Neun-Euro-Monatstickets sollen ihm zufolge ausschließlich online verkauft werden, um den Verwaltungsaufwand gering zu halten. Wer bereits ein Abo hat, soll ebenfalls von der Vergünstigung profitieren. Die Kosten für Abos würden dann in dieser Zeit nicht abgebucht.

Der Vorschlag für das Neun-Euro-Monatsticket hatte bei den Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen vergangene Woche für Ärger gesorgt, denn es blieb völlig offen, wie die Regelung in den komplexen Tarifzonen der Verbünde umgesetzt werden sollte. Auch Finanzierung und Zeitpunkt blieben unklar. Ob sich die Null-Euro- oder die Neun-Euro-Variante letztendlich durchsetzt, bleibt weiter abzuwarten.

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) meldet dazu auf seiner Website: "Außer diesem Beschluss sind den Ver­kehrs­ver­bün­den und Ver­kehrs­un­ter­neh­men in Deutschland keine weiteren Details bekannt. Es ist im Moment noch keine Aussage möglich ob, wann und in welcher Form ein solches Ticket realisiert wird."

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