Eine Ausnahme gibt es

Hausverbot: Diese Bundesländer wollen keine Gender-Sonderzeichen an Schulen

4.9.2021, 14:59 Uhr
Hausverbot an Schulen in Sachsen und Schleswig-Holstein haben Gender-Sonderzeichen.

© Uli Deck, dpa Hausverbot an Schulen in Sachsen und Schleswig-Holstein haben Gender-Sonderzeichen.

Ein entsprechendes Schreiben an die Schulleiter sei vor Beginn des neuen Schuljahres verschickt worden, erklärte eine Sprecherin des Kultusministeriums am Dienstag auf Anfrage. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Dabei geht es etwa um offizielle Schreiben, Briefe an die Eltern sowie Unterrichtsmaterialien. Laut Handlungsempfehlung soll dabei gänzlich auf Zeichen wie Gendersternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich verzichtet werden. Diese Sonderzeichen erfüllten weder die Kriterien für eine gendergerechte Schreibung noch entsprächen sie den aktuellen Festlegungen des Amtlichen Regelwerks, hieß es in dem Schreiben.

Stattdessen empfiehlt das Ministerium die Verwendung von Paarformen wie Schülerinnen und Schüler oder geschlechtsneutrale Formulierungen wie etwa Lehrkräfte. Ziel sei eine gendergerechte und verständliche Sprache, hieß es. Mit der Regelung soll vor allem Klarheit geschaffen werden, betonte eine Sprecherin. Es soll aber weder Kontrollen noch Sanktionen geben.

Auch Schleswig-Holstein gegen Gendersternchen an Schulen

Aber nicht nur in Sachsens Kultusministerium hat man sich zu diesem Weg entschieden. Wie Bild berichtet, verbietet Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) das Gendersternchen, die Verwendung des Binnen-I und des Genderunterstrichs in Schulen. Die Bildungspolitikerin, die zu Armin Laschets Wahlkampf-Team ums Kanzleramt zählt, äußert sich gegenüber der Bild wie folgt: "In der Schule geht es darum, Schülerinnen und Schülern das richtige Erlernen der deutschen Sprache nach den anerkannten Regeln des deutschen Rates für Rechtschreibung zu ermöglichen und nicht darum, einen ideologisch aufgeladenen Kulturkampf in die Klassen zu tragen."

Ausgenommen von dem Verbot sind in Schleswig-Holstein jedoch Universitäten, wie es in dem Bericht heißt. Dort gebe es beispielsweise an der Uni Kiel sogar Punktabzug, wenn Arbeiten nicht gendergerecht verfasst werden, so die Bild.

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