Herrmann: Asylverfahren in Ankerzentren haben sich beschleunigt

26.7.2019, 08:42 Uhr
Sieht die Einrichtung der Ankerzentren als Gewinn an: Innenminister Joachim Herrmann.

Sieht die Einrichtung der Ankerzentren als Gewinn an: Innenminister Joachim Herrmann.

"Die Verfahren kann das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) dank des Zusammenspiels aller wichtigen Behörden mittlerweile in rund zwei Monaten erledigen", sagte Herrmann. "Asylbewerber haben somit schneller Klarheit über ihre Perspektiven in unserem Land." Bei anderen Erstaufnahmeeinrichtungen anderer Bundesländer dauerten Verfahren laut Ministerium rund drei Monate, etwa ebenso lang wie in Bayern vor der Umstellung.

Bündelung der Behörden

Bayern hatte am 1. August 2018 als erstes Bundesland Ankerzentren eingerichtet und damit die Vereinbarung im Koalitionsvertrag der Bundesregierung umgesetzt. Weitere Ankerzentren gibt es im sächsischen Dresden und in Lebach im Saarland. Anker steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung).

Die schnelle Abwicklung werde durch Bündelung aller Behörden - Bamf, Verwaltungsgerichte, Ausländerbehörden und Bundesagentur für Arbeit - erreicht. Für knapp ein Drittel aller Antragsteller - jene mit positivem Bescheid - sei das Verfahren im Schnitt sogar nach weniger als zwei Monaten beendet, erläuterte das Ministerium. Sie könnten die Ankerzentren sofort verlassen und sich damit schneller integrieren.


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Von derzeit knapp 8000 Menschen in den sieben bayerischen Ankerzentren sei bei rund 1550 der Status geklärt: Rund 1470 seien abgelehnt, teils mit Duldung. Gut 70 hätten ein Bleiberecht erhalten. Sie könnten aber wohnen bleiben, bis sie eine andere Unterkunft gefunden haben.

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