Illegaler Schnitt: 5000 Euro Strafe für Friseurbesuch zu Hause

7.1.2021, 12:24 Uhr

Aufgrund des anhaltenden Corona-Lockdowns müssen Einzelhandel und persönliche Dienstleister ihre Läden geschlossen halten. Auch Friseur-Salons fallen in diese Gruppe. Ordentliche Haarschnitte sind also immer schwerer zu bekommen, wenn der Partner oder die Familie nicht gut mit der Schere umgehen können.

Friseure suchen sich jetzt andere Möglichkeiten, um Geld zu verdienen. Sie bieten ihr Handwerk für zu Hause an. So bekommt man einen professionellen Haarschnitt ohne das Haus verlassen zu müssen. Mobile Friseure sind aber laut dem Infektionsschutzgesetz illegal, da alle Dienstleistungen "bei denen körperliche Nähe unabdingbar ist" untersagt sind. Die Strafe für diesen gewerblichen Verstoß kann um die 5000 Euro betragen.

Doris Ortlieb, Vorsitzende des Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks, hält wenig von ihren mobilen Kollegen. "Verständnis für Friseure, die sich nicht an die Spielregeln halten" habe sie nicht. Auch für Politiker, die sich oft makellos im Fernsehen zeigen, gibt es laut Ortlieb "keine Ausnahmen". Die Friseurin gibt aber zu, dass auch sie die Friseurbesuche vermisse. Sie seien wichtig für das Wohlbefinden der Menschen und "für die psychische Gesundheit" nicht zu unterschätzen. Ortlieb setzt sich mit anderen Kollegen für die schnelle Öffnung der Salons ein.

Die Kontrolle der mobilen Friseure scheint aber schwer zu sein. Weder in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Deggendorf, noch in den Landkreisen Regen und Altötting wurde ein Bußgeld ausgestellt.

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