Aus Steuergeldern bezahlt

Inflationsausgleich: EU-Beamte bekommen zukünftig 8,5 Prozent mehr Gehalt

20.7.2022, 12:18 Uhr

Wie die Bild-Zeitung berichtet, dürfen sich rund 60.000 EU-Beamte mit dem Jahreswechsel auf mehr Gehalt freuen. Um 8,5 Prozent soll der Lohn der EU-Beamten ab 2023 ansteigen. Wie hoch die Gehalterhöhung letztlich ausfällt, wird in der EU-Kommission noch debattiert. Grund für die Lohnerhöhung sind Regelungen, welche in den EU-Statuten festgelegt sind - demnach orientiert sich das Gehalt der Beamten an der Inflationsentwicklung in Belgien und Luxemburg. Da dort die Inflationsraten, laut dem Handelsblatt, bei 9,4 bzw. 8,5 Prozent liegen, wird nun folglich auch das Gehalt der EU-Beamten in Brüssel dementsprechend angepasst.

Nach dem Bekanntwerden der Gehaltsanpassungen, gab es aus vielen Richtungen Kritik an der Regelung. CSU-Geschäftsführer Stefan Müller etwa teilte der Bild mit: "Die EU ist bei der Bezahlung ganz offensichtlich ein Selbstbedienungsladen." Weiter sagte er: "Diese acht Prozent Lohnerhöhung sind Hohn für jeden hart arbeitenden Arbeitnehmer in Deutschland". Aber auch aus Reihen der EU-Beamten gab es Reaktionen darauf. Europapolitiker Moritz Körner von der FDP sagte im Gespräch mit dem Handelsblatt: "Die Indexierung sollte eigentlich verhindern, dass die Gehaltsfrage zum Spielball der Politik wird. Man hat sich bemüht, mit dem Preisniveau ein objektives Kriterium zu finden."

Aber auch Wirtschaftsexperten sehen den Inflationsausgleich kritisch. So sehen einige Ökonomen in der Inflationsregelung den Beginn einer Lohn-Preis-Spirale, was neben dem Anstieg der Gehälter auch einen Anstieg des Preisniveaus zur Folge haben könnte. Laut Handelsblatt sehen daher auch einige Fachleute der Europäischen Zentralbank (EZB) den Inflationsausgleich kritisch.

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