Integrationsbeauftragte prüft Kopftuchverbot an deutschen Schulen

17.5.2019, 09:14 Uhr

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, will ein Kopftuchverbot an Schulen prüfen. © Oliver Berg/dpa

Das Parlament in Österreich hatte am Donnerstag ein Verbot von Kopftüchern an Grundschulen beschlossen. In Deutschland wäre ein solches Verbot nach Ansicht des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages wohl grundgesetzwidrig.


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Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, vermutet, dass von den Eltern schon auf kleine Kinder Druck ausgeübt werde, das Kopftuch zu tragen. "Kopftücher in der Schule sind integrationsfeindlich, weil sie bereits in Kindergärten und Grundschulen zur äußerlichen Abgrenzung beitragen", sagte er der Bild-Zeitung. Er würde laut dem Bericht deshalb ein Verbot in Kindergärten und Grundschulen begrüßen.

Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sieht ein Kopftuchverbot hingegen kritisch. "Das pauschale Verbot eines Kopftuches - wie in Österreich - benachteiligt auch die Mädchen, die sich freiwillig für das Tragen eines Kopftuches als Zeichen ihrer Religion entschieden haben", sagte er der Bild-Zeitung. Er verwies auf "das im Grundgesetz verankerte Recht, seine Religion frei ausüben zu können".