Kanzleramt: Alles deutet auf Lockdown-Verlängerung hin

28.12.2020, 20:25 Uhr
In Nürnberg ist das öffentliche Leben auf ein Minimum heruntergefahren. 

© Michael Matejka, NN In Nürnberg ist das öffentliche Leben auf ein Minimum heruntergefahren. 

Deutschland hat einen neuen Stichtag. Unmittelbar nach dem Jahreswechsel, am 5. Januar, wollen die Länderchefs gemeinsam mit der Bundesregierung über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Derzeit gilt ein harter Lockdown, der Einzelhandel ist mit Ausnahme der Supermärkte geschlossen, in Bayern gilt eine nächtliche Ausgangssperre - und wie es in den Schulen weitergeht, treibt seit Wochen viele Eltern um.

Trotz des Impfstarts machen Spitzenpolitiker kaum Hoffnungen auf baldige Lockerungen. "Ich rechne damit, dass wir zunächst am 5. Januar, wenn wir uns das nächste Mal treffen, das Ganze noch nicht genau beurteilen können und deswegen den Lockdown noch fortsetzen müssen", sagte Kanzleramtschef Helge Braun jetzt gegenüber RTL. Er sehe wenig Chancen für ein "normales Leben ohne Lockdown" noch im Januar.

Auch die Länderchefs sind skeptisch. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, einer der Teilnehmer an der Spitzenrunde am 5. Januar, geht von Einschränkungen bis in den März hinein aus. "Wenn die Ministerpräsidenten am 5. Januar erneut beraten, wird nichts auf Lockerungen hindeuten", sagte der Linken-Politiker gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Wir gehen alle davon aus, dass der Lockdown verlängert werden muss."

Söder: Skeptisch, "dass am 10. Januar alles vorbei ist"

Ähnlich äußern sich Amtskollegen aus Niedersachsen, dem Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. "Wir sind noch nicht durch und wir müssen deutlich unter eine Inzidenz von 50 kommen, damit wir wieder in besserem Fahrwasser sind", sagt etwa Manuela Schwesig (SPD).

In Bayern wurde der Lockdown ohnehin mit offenem Ende beschlossen. "Ob der 10. Januar das Enddatum ist, kann keiner versprechen, das wird sehr von uns allen abhängen", sagte Ministerpräsident Markus Söder Mitte Dezember. Damals äußerte sich der CSU-Chef skeptisch, "dass am 10. Januar alles vorbei ist".

Verwandte Themen