Aktionen auch in Nürnberg

Kinderrechte ins Grundgesetz: Weltkindertag mit Appell an Politik

20.9.2022, 12:26 Uhr
Zum Weltkindertag machen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF auf die Kinderrechte aufmerksam.

© Annette Riedl, dpa Zum Weltkindertag machen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF auf die Kinderrechte aufmerksam.

Der Weltkindertag am 20. September soll daran erinnern, dass viele Kinder nicht einfach nur Kinder sein dürfen. In Deutschland sind über 2,7 Millionen Kinder von Armut betroffen - jedes fünfte Kind. Die aktuelle Energiekrise und steigende Inflation verschärfen die Situation. Doch die finanzielle Armut der Eltern darf laut der Initiatoren nicht zu schlechteren Chancen der Kinder führen. Umso wichtiger sei es, dass sich alle Menschen gemeinsam für eine Stärkung der Kinderrechte einsetzten.

Kinderrechte ins Grundgesetz

Bei einer Veranstaltung vor dem Berliner Reichstag appellierten die Organisatoren vom Deutschen Kinderhilfswerk und Unicef Deutschland zusammen mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Die Grünen) und engagierten Kindern und Jugendlichen mit einem großen Banner und Plakaten an alle Verantwortlichen, die Umsetzung der Kinderrechte weiter gemeinsam voranzutreiben.

Paus sagte am Rande der Veranstaltung: „Die Interessen der Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit. Wann immer es um Kinder geht, muss ihr Wohl im Mittelpunkt stehen. Ihre Interessen gegenüber dem Staat sollen bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, gestärkt werden: Bei Behörden- und Gerichtsentscheidungen bis hin zum Bundesverfassungsgericht. Deswegen ist es unser Ziel, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern.

Auch zahlreiche andere Hilfsorganisationen und Initiativen setzen zum Weltkindertag verschiedene Schwerpunkte im Bereich der Kinderrechte.

Bundeskanzler Scholz im Kreuzverhör bei "logo"

Die Spendenkampagne "Deutschland rundet auf", bei der Kunden an der Supermarktkasse ihren Bezahlbetrag um bis zu 10 Cent aufrunden können, stellt beispielsweise die Bildungsgerechtigkeit in den Mittelpunkt, während der KIKA zum Weltkindertag in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz trifft.

"logo!" (ZDF)-Kinderreporterin Polina (11) möchte im Interview wissen, wie es in Deutschland und weltweit um die Rechte der Kinder steht. Und warum es in einem wohlhabenden Land wie Deutschland Kinder gibt, die arm sind? Das Interview läuft in der aktuellen "logo!"-Ausgabe um 19:50 Uhr.

Deutsches Kinderhilfswerk und Unicef rufen zu deutschlandweiten Aktionen auf

Auch die Stadt Nürnberg feiert am Sonntag, 25. September, den Kindertag. Unter dem Motto "Gemeinsam für Kinderrechte" verwandelt sich der Jakobsplatz dazu in eine Spaß-, Erlebnis- und Lernzone. Auch das Nürnberger Altstadtfest sowie der einzige verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr locken in die Stadt.

Auf dem Jakobsplatz geht es von 12 bis 18 Uhr rund: An etwa 30 Aktionsständen können Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene nach Herzenslust spielen, basteln oder sich an verschiedenen Mitmachaktionen beteiligen. Organisiert wird das kostenlose Familienfest vom Jugendamt mit zahlreichen freien Trägern und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie von Vereinen und Verbänden.

Prominente Unterstützer

Zum Weltkindertag stellt UNICEF Deutschland die Perspektive von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. Bei der kreativen Mit-Mach-Aktion „Kinder erobern die Straßen“ bringen junge Menschen mit bunten Kreidebildern auf Straßen, auf Bürgersteigen und in Garageneinfahrten ihre Anliegen zum Ausdruck. Eltern, Nachbarn und Passanten können die Zeichnungen der Kinder fotografieren und unter dem Aktions-Hashtag #wiestarkwäredasdenn in den sozialen Medien posten.

Auch bei der Social-Media-Aktion „#GenZukunft – Make some Noise“ stehen die Forderungen der jungen Generation nach einer lebenswerten Zukunft, Chancengerechtigkeit und Klimaschutz im Zentrum. Unterstützt werden beide Aktionen von zahlreichen prominenten Fürsprechern, wie zum Beispiel Fußballprofi Julian Draxler sowie der Band Glasperlenspiel.

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