Kommentar: Absage der Bergkirchweih kommt zur rechten Zeit
In der Corona-Pandemie ist ein Groß-Event im Mai unrealistisch - 23.02.2021 16:29 Uhr
Die Erlanger Bergkirchweih zog vor der Corona-Krise jeden Tag Zehntausende von Besuchern an. Hier ein Foto vom Anstich am "T".
21.05.2014 © Archivfoto: Harald Sippel
Egal ob Festwirte, "Berg-Fan" oder Schausteller: In Erlangen hat seit Wochen jeder damit gerechnet. Eine Veranstaltung, bei der an zwölf Tagen über eine Million Menschen mit viel Alkohol erst auf dem Festgelände und anschließend noch bis spät in die Nacht in der Innenstadt feiern, ist in Zeiten der Corona-Pandemie einfach nicht möglich.
Voreilig ist das Aus also nicht. Sondern lediglich eine realistische Einschätzung der Lage. Gehen wir mal einige Punkte durch: Bis Mai wird es garantiert die berühmte "Herdenimmunität" durch Impfung nicht geben. Eine Absperrung des Geländes samt Registrierungen der Gäste für einen Festbetrieb und eine ständige Überprüfung von Auflagen (Masken/Singverbot etc.) wäre lediglich mit einem Aufwand wie für einen Hochsicherheitstrakt hinzubekommen. Selbst unter freiem Himmel. Das will nicht einmal der größte Bergkirchweih-Freund miterleben müssen.
Die Absage löst also gerade noch rechtzeitig falsche Hoffnungen in Luft auf – und verhindert, dass Brauereien Tausende Liter Festbier entsorgen müssen.
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STEFAN MÖßLER-RADEMACHER
