Kommentar: Die Spendenaffäre bringt die AfD in Erklärungsnot

13.11.2018, 15:28 Uhr
Weidel

© dpa/Gregor Fischer Weidel

Nur: Es war Alice Weidel, zu deren Gunsten 130.000 Euro aus der Schweiz (offensichtlich unerlaubt) überwiesen wurden, und zwar gestückelt (offensichtlich unerlaubt), dazu ohne sie der Bundestagsverwaltung anzuzeigen (zwingend vorgeschrieben). Diese gravierenden Regelverstöße werden auch dadurch nicht geheilt, dass das Geld ein halbes Jahr später zurücküberwiesen wurde. Alice Weidel lehnt eine Verantwortung schon deshalb ab, weil sie von dem ganzen Vorgang erst verspätet erfahren haben will. Wer je einen Kreisverband einer Partei von innen kennengelernt hat, kommt sehr schnell zu dem Schluss: ganz schlechte Ausrede.

Und Alexander Gauland oder Jörg Meuthen schweigen. Das ist ein verheerendes Bild, das die AfD in dieser Sache abgibt - und eines, das ihre konservativen Wähler durchaus verschrecken kann. Denn für diese Gruppe ist Recht und Ordnung ein Wert an sich; sie nimmt es schnell übel, wenn Gesetze gebrochen werden. Unter diesem Aspekt kann es für die AfD noch schlimmer kommen - falls sie nämlich durch den Verfassungsschutz beobachtet werden sollte. Ein deutliches Signal an ihre Anhänger, dass die Partei diesen Staat nicht respektiert. Die Strafe der Wähler könnte auf dem Fuße folgen.

 

 

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