Grüne in der Kritik

Kommentar: Diskussion um Lastenräder ist durchsichtiges Wahlkampf-Manöver

23.8.2021, 13:46 Uhr
Im Wahlkampf ein gefundenes Fressen: die grüne Forderung nach Zuschüssen für Lastenfahrräder.

Im Wahlkampf ein gefundenes Fressen: die grüne Forderung nach Zuschüssen für Lastenfahrräder.

Manchmal muss man die Grünen auch in Schutz nehmen. Da nennt ein Abgeordneter mögliche Zahlen zur Bezuschussung von Lastenfahrrädern - eine Forderung, die seit Monaten im Wahlprogramm nachzulesen ist. Und schon echauffieren sich politische Gegner von allen Seiten über vermeintliche Klientelpolitik. Die viel bemühte Erzählung über die Grünen wird erneut hochgekocht: Die Partei ziele auf wohlhabende Städter, deren Lebensstil andere mitfinanzieren sollen.

Nur stimmt das so nicht. Auch auf dem Land gibt es grüne Wählerinnen und Wähler - und entgegen der Meinung von CDU und FDP könnten Lastenräder auch auf dem Land eine Alternative sein, etwa beim Einkauf. Darüber hinaus fördern viele Gemeinden (die nicht von den Grünen regiert werden) bereits den privaten Kauf der Bikes.

Aber darum geht es gar nicht. Lastenräder sind für eine Verkehrswende, so sie denn gewollt ist, nur ein kleiner Baustein - das wissen auch die Grünen. Was aber der politische Gegner bezweckt, ist durchsichtig. "Die Grünen wollen uns alle zwingen mit Lasterädern herumzufahren."

Das ist die (unzutreffende) Botschaft, die hängenbleiben soll. Klar, so geht Wahlkampf. Man muss kein Grünen-Wähler sein, um das zu durchschauen.

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