Kommentar: Es gibt wichtigere Probleme als die Zeitumstellung

29.8.2019, 13:27 Uhr

Und das ist vielleicht auch besser so. Ja, es gibt zweifellos Gründe, die für eine Abschaffung der Zeitumstellung sprechen. Die bei ihrer Einführung 1980 erhofften Energieeinsparungen hat es nie gegeben. Was man übrigens schon damals geahnt hatte, dann jedoch mit dem pädagogischen Nutzen argumentierte, dass auf diese Weise die Bürger wenigstens zweimal im Jahr ans Energiesparen erinnert würden. Na ja... Hätte man die Zeitumstellung seinerzeit gar nicht erst eingeführt, sie würde heute niemand vermissen.

Jetzt haben wir sie allerdings. Sie wieder abzuschaffen, klingt simpel, ist es jedoch nicht. Der Meinungschor innerhalb der EU-Familie ist wie üblich vielstimmig. Die einen wollen die ewige Sommerzeit, die anderen die Normal-, also Winterzeit. Die einen wollen es so schnell wie möglich, die anderen mit langen Übergangsfristen. Und manch einer weiß erst gar nicht so genau, was er will. Oder es ist ihm egal. Kurz: Die Zeitumstellung abzuschaffen, dürfte alle Beteiligten noch jede Menge Nerven kosten.


Nach Ankündigung: Was ist eigentlich aus der Zeitumstellung geworden?


Da stellt sich die Frage nach Aufwand und Ergebnis. Die Zeitumstellung ist vor allem lästig und stört bei einigen Menschen vielleicht ein, zwei Tage den Bio-Rhythmus. Aber ist das wirklich das drängendste Problem unserer Tage? Angesichts von Themen wie Brexit, Flüchtlings-Frage, Klimawandel oder den Handelskriegen beantwortet sich die Frage eigentlich von selbst. Auf diese Entwicklungen sollten die EU-Institutionen, die Staatsregierungen und ihre Verwaltungen besser alle ihre Energie verwenden. Dann darf das mit der Zeitumstellung auch gerne noch weiter warten.

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