Kommentar: Islam-Unterricht als Wahlpflichtfach ist sinnvoll

22.7.2020, 10:06 Uhr
Ein Bild aus dem Islamunterricht an der Werner-von-Siemens Realschule in Erlangen aus dem Jahr 2015.

© Harald Sippel, NN Ein Bild aus dem Islamunterricht an der Werner-von-Siemens Realschule in Erlangen aus dem Jahr 2015.

Den Nutzen des bisherigen islamischen Unterrichts an Schulen zieht niemand mehr in Zweifel. Er dient der Integration und trägt dazu bei, dass Eltern nicht auf Hinterhofmoscheen zurückgreifen müssen. Die geplante Einführung als Wahlpflichtfach ist endlich ein Fortschritt. Er sorgt für eine Verstetigung.


Islam-Unterricht soll Wahlpflichtfach in Bayern werden


Ein wünschenswerter Religionsunterricht nach dem Vorbild der großen christlichen Kirchen ist das aber nach wie vor nicht. Das liegt daran, dass es in Bayern, anders als in anderen Bundesländern, für den Islam noch keine anerkannte Religionsgemeinschaft als Ansprechpartner für das Ministerium gibt. Den schreibt das Grundgesetz aber für die Einführung eines Religionsunterrichts vor. Bisher ist es islamischen Verbänden nicht gelungen, sich zu einigen. Es gab mehrere Versuche, die allesamt an internen Konflikten um Einfluss scheiterten. Das ist die eine Seite des Versagens.

Andererseits hat die Staatsregierung nie ein großes Interesse verspüren lassen, sich ernsthaft auf die Suche nach einem solchen Ansprechpartner zu machen. Unter diesen Bedingungen ist die jetzt gefundene Lösung eine ganz sinnvolle Weiterentwicklung.

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