Beschlüsse fix

Kontakt-Limit für alle, Silvester-Versammlungsverbot: Das sind Deutschlands neue Corona-Regeln

21.12.2021, 19:04 Uhr

Bereits während die Ministerpräsidentenkonferenz noch lief, überschlugen sich heute gleich mehrfach die Ereignisse: Impfzertifikate in Europa laufen nach neun Monaten ohne Booster ab, die Stiko empfiehlt wegen der Omikron-Mutante nun sogar schon Auffrischungen nach drei Monaten, das RKI fordert schärfere Kontaktbeschränkungen - und das "ab sofort".

Dänemark, die Niederlande und vor allem Großbritannien – sie alle wurde bereits teilweise heftig von der Omikron-Mutante getroffen. Auch Deutschland befürchtet ein steigendes Infektionsgeschehen in den kommenden Wochen – und rüstet sich deshalb schon einmal. Nach den Weihnachtsfeiertagen wird es in der Bundesrepublik wieder zu einer Art "Lockdown-Light" kommen – dann treten Kontaktbeschränkungen für alle in Kraft. Diese Regeln gelten dann für Ungeimpfte ebenso wie für Geimpfte und Genesene. Diese Punkte wurden auf der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen:

Kontaktbeschränkungen für alle

Ab dem 28. Dezember 2021 sind private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Wichtig: Diese Regelung gilt für private Treffen innen wie im Außenbereich. Lediglich Kinder unter 14 Jahren werden hier nicht mitgezählt. Sobald eine ungeimpfte Person an einer Zusammenkunft teilnimmt, gelten die Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Personen: Das Treffen ist also auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes beschränkt.

Diskotheken in ganz Deutschland dicht

Für Diskothekenbetreiber in ganz Deutschland gibt es eine bittere Nachricht: Clubs und Diskotheken in Innenräumen werden geschlossen – auch hier soll die Regelung ab 28. Dezember greifen. Dadurch soll verhindert werden, dass es rund um den Jahreswechsel zu Infektionsausbrüchen in geschlossenen Räumen kommt. Clubs in Bayern sind derzeit bereits erneut geschlossen – nun folgt jedoch auch der Rest in Deutschland.

Private (Silvester-)Feiern gedeckelt

Auch für Feierlichkeiten in den eigenen vier Wänden oder bei Freunden müssen bestimmte Regelungen beachtet werden. So sind bei privaten Treffen und Zusammenkünften von Geimpften und Genesenen nur noch maximal zehn Personen erlaubt. Wichtig hierbei: Diese Regelung gilt für private Treffen im Innen- sowie Außenbereich. Lediglich Kinder unter 14 Jahren werden hier nicht eingerechnet. Auf ein Verkaufsverbot von Silvesterböllern hatten sich die MPK-Teilnehmer bereits vor Wochen geeinigt. Zusätzlich werde zu Silvester ein Ansammlungs- und Versammlungsverbot gelten.

Geister-Großveranstaltungen

Ab dem 28. Dezember dürfe demnach zudem "überregionaler Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen" nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Auch hier gilt: Während in Bayern bereits nur noch Geisterspiele in der Bundesliga erlaubt sind, muss dann auch die gesamte sportliche Landkarte in Deutschland unter Ausschluss von Zuschauern in den kommenden Wochen antreten.

Impfungen vorantreiben

Bund und Länder wollen das Impftempo weiter hochhalten. So gab Scholz das Ziel aus, bis Ende Januar weitere 30 Millionen Impfungen (Booster-, Erst- und Zweitimpfungen) zu erreichen. Impfangebote speziell für Kinder sollen "soweit noch nicht geschehen" auf- und ausgebaut werden, "um diesen einen niederschwelligen Zugang zu Impfungen zu ermöglichen".

Kritische Infrastruktur

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor einer extremen Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen Infrastruktur, wie Kliniken, Feuerwehr oder Stromversorgung gewarnt, sollten viele Menschen zeitgleich krank werden oder in Quarantäne müssen. Hier wolle man daran arbeiten, einen "Notfallplan" zu formulieren.

Weiter gilt zudem 3G am Arbeitsplatz, sowie 2G im Einzelhandel.

Damit ist jetzt schon klar: Ähnlich wie im letzten Jahr wird es pandemiebedingt erneut ein eher ruhiger Jahreswechsel in Franken, der Region, Bayern und der gesamten Bundesrepublik. Am 7. Januar kommen die Ministerpräsidenten der Länder unter der Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz dann erstmals im Jahre 2022 zusammen, um zu evaluieren, was die heute beschlossenen Maßnahmen für eine Auswirkung auf das Infektionsgeschehen der Bundesrepublik gehabt haben.

Verwandte Themen