Merkel verteidigt Seenotrettung: "Können nicht nur an uns denken"

13.8.2019, 20:00 Uhr
Migranten schwimmen mit Rettungswesten im Meer, bevor sie auf das Rettungsschiff der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen "Ocean Viking" aufgenommen werden.

© Hannah Wallace Bowman, dpa Migranten schwimmen mit Rettungswesten im Meer, bevor sie auf das Rettungsschiff der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen "Ocean Viking" aufgenommen werden.

"Und trotzdem würde ich immer sagen, dass es richtig war, dass wir in einer humanitären Ausnahme- und Notsituation geholfen haben."

Deutschland könne nicht nur seinen eigenen Wohlstand pflegen, sondern sei Teil der Welt. "Wir können nicht an uns alleine denken", betonte Merkel. Die Kanzlerin bezeichnete die Seenotrettung im Mittelmeer als "Gebot der Menschlichkeit", kritisierte aber auch Schmuggler und Schleuser.

"In eine Diktatur geführt"

Ein Lokalpolitiker im Publikum hatte Merkel gefragt, ob sie mit ihrer Migrationspolitik das Land gespalten habe - und ihr vorgeworfen, Deutschland "im Namen der Toleranz in eine Diktatur" geführt zu haben. AfD-Mitglieder hätten derzeit keine Meinungsfreiheit.


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Merkel reagierte ruhig, aber pointiert: Die Tatsache, dass der Politiker beim Leserforum der "Ostsee-Zeitung" mit seiner Frage nicht gefährdet sei, sage schon genug. Sie habe zudem nicht den Eindruck, dass AfD-Mitglieder im Bundestag Hemmungen hätten, ihr die Meinung zu sagen.

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