"Mütend": Dieser Corona-Post geht im Netz derzeit viral

22.3.2021, 19:15 Uhr
Auf der Social-Media-Plattform Facebook ging nun ein Post über Corona viral. 

© Tobias Hase/dpa Auf der Social-Media-Plattform Facebook ging nun ein Post über Corona viral. 

Hinter dem Namen "Doc Caro" verbirgt sich eine Fachärztin für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Wie sie auf ihrer Website verrät, hat sie sich schon immer für "Akutmedizin" interessiert und deshalb beschlossen in diesem Bereich tätig zu sein. Seit Oktober 2019 ist sie auch auf Social-Media aktiv. Darauf gekommen sei sie durch TV-Auftritte und Medienarbeit. Ihr Ziel ist es, Themen aus der Medizin leicht verständlich, aber wissenschaftlich korrekt zu vermitteln.

Auf der Plattform "Facebook" veröffentlichte sie nun einen Post, der sehr viel Zuspruch bekam. Das Thema: Coronamüdigkeit. Unter dem Wort "Mütend", das müde und wütend vereint, spricht die Ärztin viele aktuelle Themen und Problematiken der Coronakrise an.

Müde und wütend machende Themen

So mache es müde, kein Ende in Sicht zu haben, immer von Lockdown zu Lockdown zu denken und über Coronawellen zu reden, oder über die Wirksamkeit von Masken zu diskutieren. Mit den Worten "Schulen auf, Schulen zu, dann wieder auf" und "Schnelltest erst nicht, dann kann es nicht schnell genug gehen", beschreibt sie treffend die Müdigkeit der Menschen, da zu diesen Themen von der Politik keine Konstanz komme.

Bei anderen Themen, wie zu Beginn der Krise die fehlende Schutzausrüstung, dann der fehlende Impfstoff, die kaputte Wirtschaft mit vielen zerstörten Existenzen, das Astrazeneca-Impfstoff-Debakel, Osterurlaub auf Mallorca, "35-50-100- Inzidenzbremsen, die dann doch nicht gezogen werden" und "R-Werte, die sich verhalten wie Lottozahlen", werde man einfach nur wütend.

Auch darf es kein "Rumgeeiere" mehr geben, wie es beispielsweise in Bezug auf die Gastronomie, Schulen, Einzelhandel und Friseure, da das niemand "mehr ertrage".

Forderung nach verständlichem Konzept

Die Ärztin kritisiert mit ihrem Post die Politik und fordert ein Konzept, das alle Menschen verstehen können. Sie erklärt dies mit den Worten: "Wir können nur Entscheidungen mittragen, die wir auch nachvollziehen können. Die nicht nur Sinn haben, sondern auch sinnvoll kommuniziert werden.
Die Leute wissen einfach nicht mehr, was sie glauben sollen. Ich kann verstehen, dass die Leute es Leid sind. Leid Dinge mitzutragen, die sie nicht verstehen, weil sie nicht mehr zu verstehen sind." Sie appelliert an alle Menschen und insbesondere die Politiker, dass das oberste Ziel der Pandemiebekämpfung nur gemeinsam möglich sei und es nicht als Wahlkampfpolitik genutzt werden dürfe.

Grundsatz der Gesundheit

In einem kleinen Rückblick gibt sie zu, dass man vom Beginn der Krise bis jetzt viel an Wissen erlangt und dazu gelernt habe. "Von zunächst als harmlose Grippe eingestuftem Virus, haben wir uns mittlerweile auf Long-Covid mit beeinträchtigenden Langzeitschäden hin revidiert. Viele sind gestorben, viele haben die Infektion unbeschadet überstanden." Sie appelliert, dass alle den Anspruch haben müssen, "Tote und Kranke" zu verhindern und, dass dies der Grundsatz sein soll, der einheitliche Entscheidungen leite. Wie diese aussehen sollen, müssen andere entscheiden. Mit den Worten "Wichtig ist aber, dass wir alle es verstehen. Dann machen wir auch mit. Dann sind wir auch nicht mehr mütend.", schließt sie ihren Post.

Sehr viele Menschen können sich mit diesem Post identifizieren, aktuell geht er auf Facebook viral. Das zeigen auch die Reaktionen unter dem Post: Rund 62.000 Likes und viele zustimmende Kommentar gab es dafür. Circa 50.000 Mal wurde der Post schon geteilt.


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