Nach Thüringen-Wahl: Bodo Ramelow zitiert Adolf Hitler

6.2.2020, 09:43 Uhr
Nach dem überraschenden Wahlsieg des FDP-Politikers Thomas Kemmerich postete Bodo Ramelow (Linke) ein Zitat von Adolf Hitler.

© Foto: Martin Schutt / dpa Nach dem überraschenden Wahlsieg des FDP-Politikers Thomas Kemmerich postete Bodo Ramelow (Linke) ein Zitat von Adolf Hitler.

Das Ergebnis der Thüringen-Wahl erschütterte große Teile der deutschen Politik und Gesellschaft. So auch den bisherigen thüringischen Ministerpräsident Bodo Ramelow: Er postete nach der umstrittenen Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich ein Zitat von Adolf Hitler auf Twitter:

'"Den größten Erfolg erzielten wir in Thüringen. Dort sind wir heute wirklich die ausschlaggebende Partei. [...] Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majorität aufzubringen.' A. Hitler, 02.02.1930".

In seinem Tweet veröffentlichte Ramelow auch zwei Fotos: Eines davon ist eine historische Aufnahme und zeigt einen Händedruck zwischen Hitler und dem ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Jener hatte Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt.

Empörung bei anderen Parteien

Das zweite Bild zeigt den am Mittwoch zum Ministerpräsidenten Thüringens gewählten FDP-Politiker Thomas Kemmerich beim Händedruck mit dem Fraktionsvorsitzenden der AfD, Björn Höcke. Höcke machte zuletzt immer wieder Schlagzeilen, weil er als Gründer des rechtsnationalen "Flügels" in den Fokus des Verfassungsschutzes geriet. Die Gruppierung wird als Verdachtsfall im Bereich Rechtsextremismus eingestuft.

Der Hintergrund des Posts ist die Wahl in Erfurt: Am Mittwoch wurde dort überraschend der FDP-Politiker Kemmerich mit den Stimmen von CDU und AfD zum neuen Regierungschef gewählt. Es ist das erste Mal, dass die AfD einem Ministerpräsidenten ins Amt geholfen hat.

Bei der SPD, den Grünen, der Linken, aber auch bei der CDU und CSU rief die Wahl Empörung hervor, vor allem, weil Kemmerich das Amt annahm. Er will nun eine Minderheitsregierung mit CDU, SPD und Grünen bilden. SPD und Grüne haben aber bereits abgesagt.

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