Protest-Unterschriften

"Nein zu Atom und Gas" - Grünen-Chefin erhält Tausende Unterschriften gegen Atom-Pläne der EU

3.2.2022, 12:30 Uhr
Das EU-Vorhaben würde vor allem "veraltete, hochriskante und klimaschädliche Technologien" fördern. Dagegen möchte sich Ricarda Lang stemmen.

© Aaron Karasek via www.imago-images.de, imago images/aal.photo Das EU-Vorhaben würde vor allem "veraltete, hochriskante und klimaschädliche Technologien" fördern. Dagegen möchte sich Ricarda Lang stemmen.

Ein Bündnis aus mehreren Umweltorganisationen, darunter Campact, die Deutsche Umwelthilfe und Greenpeace, hatte zuvor in einem Online-Appell die Unterschriften gegen das umstrittene Vorhaben gesammelt. Mit der Übergabe an die frisch gewählte Grünen-Chefin Lang werde der Appell "Nein zu Atom und Gas" direkt an die Bundesregierung herangetragen, erklärten die Organisatoren am Donnerstag.

Die Unterzeichner der Aktion, die seit Anfang des Jahres online ist, wollen erreichen, dass die Bundesregierung "sich mit allen Mitteln gegen" die Taxonomie-Pläne der EU-Kommission stemmt. Das Vorhaben gefährde den Klimaschutz in Europa und könne "Milliarden an Investitionen in veraltete, hochriskante und klimaschädliche Technologien" nach sich ziehen, heißt es zur Begründung.

Hintergrund ist ein umstrittener Rechtsakt, den die EU-Kommission am Mittwoch trotz massiver Kritik angenommen hat. Es geht dabei um eine Neuerung in der sogenannten EU-Taxonomie, die vorsieht, dass Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke in der Europäischen Union künftig unter bestimmten Auflagen als klimafreundlich beziehungsweise "nachhaltig" gelten sollen.

Grünen-Chefin Lang hatte die Entscheidung bereits kurz nach Bekanntgabe scharf kritisiert. Durch diesen Plan sei die Taxonomie als EU-Ökosiegel für nachhaltige Investitionen entwertet, sagte sie am Mittwoch.

Die Grünen wollten sich dafür einsetzen, dass die Bundesregierung mit "Nein" stimme, hatte sie außerdem erklärt. Zudem gelte es, die Erfolgsaussichten für eine Klage gegen den Rechtsakt zu prüfen.

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