Brief an den Bundeskanzler

"Nicht unser Krieg": Handwerker fordern von Scholz Stopp der Russland-Sanktionen

19.8.2022, 09:46 Uhr
In einem Brief wird Bundeskanzler Olaf Scholz dazu aufgefordert, die Sanktionen gegen Russland zu beenden.

© IMAGO/Rene Traut In einem Brief wird Bundeskanzler Olaf Scholz dazu aufgefordert, die Sanktionen gegen Russland zu beenden.

"Wir als Handwerker wissen aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden, dass die breite Mehrheit nicht gewillt ist, für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern. Es ist auch nicht unser Krieg!", heißt es in dem Brief, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorlag. "Wollen Sie der Kanzler sein, der Deutschland in den Ruin getrieben hat. Wollen Sie wirklich Ihr Land opfern?"

Die Kreishandwerkschaft kritisierte den Angriff Russlands auf die Ukraine als ein schweres Verbrechen und "einen klaren Verstoß gegen Artikel Zwei der UN-Charta". Allerdings mache man sich "Sorgen um die Zukunft unserer Kinder und Enkel, Sorgen um den Fortbestand unserer Betriebe, Sorgen um unser Land".

Zudem könne bei der Ukraine nicht von einem lupenreinen demokratischen Staat gesprochen werden. Dabei berufen sich die Handwerker auf eine Veröffentlichung von Transparency International, in der das Land im Jahr 2021 bei der Korruption Platz 122 belegte - kein anderes europäisches Land schneide schlechter ab. "Und dafür wollen Sie Deutschland aufs Spiel setzen?", kritisieren die 16 Unterzeichner aus allen Innungen.

Wenn die Preise weiterhin steigen, könne der "Otto Normalverdiener" seinen Lebensunterhalt bald nicht mehr bezahlen. Dann würden auch ganz normale, notwendige Handwerksleistungen unerschwinglich, was wiederum zu Entlassungen und Schließungen von Betrieben führen werde.

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