NN-Befragung: Nur eine Minderheit sagt kategorisch Nein zur Corona-Impfung

19.12.2020, 12:03 Uhr
Am 27. Dezember sollen die ersten Impfungen in Deutschland beginnen.

© Nicolas Armer, dpa Am 27. Dezember sollen die ersten Impfungen in Deutschland beginnen.

In der Region sind 47 Prozent der Menschen fest zur Impfung entschlossen, im Rest der Republik sind es 52 Prozent: Das ist eines der Erkenntnisse der sechsten Welle des Corona-Stimmungsbarometers der Nürnberger Nachrichten.

Seit März befragt ein Team um Professor Andreas Fürst, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, in Kooperation mit dem Deutschen Marketing Excellence Netzwerk e.V. Bürger nach ihrer Einschätzung der Corona-Lage. Die Dezember-Befragung stützt sich auf die Angaben von 1281 überein bevölkerungsrepräsentatives Online-Panel bundesweit ausgewählte Personen. 135 der Befragten stammen aus dem NN-Verbreitungsgebiet.

Demnach gibt gut jeder Fünfte in der Region an, sich „sobald wie möglich“ impfen lassen zu wollen. Derzeit ist vorgesehen, dass zuerst Hochbetagte über 80 und Pflegekräfte geimpft werden – und zwar ab dem 27. Dezember. Jeder Vierte im Lesergebiet unserer Zeitung will sich ebenfalls auf diese Weise vor Corona schützen, plant die Impfung jedoch „nicht sofort“. In der Minderheit sind diejenigen, die dem Vakzin skeptisch gegenüberstehen: 13 Prozent der Befragten wollen sich „eher nicht“, 14 Prozent sogar „keinesfalls“ impfen lassen. Noch unschlüssig sind 27 Prozent.

Die Besorgnis wächst wieder

Die Befragung zeigt darüber hinaus, dass die Beunruhigung in der Bevölkerung wieder stark zugenommen hat – und sich fast auf dem Niveau vom Beginn der Pandemie im März bewegt. Eine Folge dieser Besorgnis: Die Bürger halten sich nach eigenen Angaben wieder stärker an die Hygiene- und Abstandsempfehlungen der Politik. So attestieren sich 86 Prozent der Menschen in der Region ein in dieser Hinsicht vorbildliches Verhalten.

Die Maßnahmen der Politik zur Eindämmung des Virus halten 41 Prozent der Menschen in Deutschland für zu gering. Auffällig ist, dass gleichzeitig jedoch auch der Anteil derer steigt, die die Maßnahmen als zu weitgehend wahrnehmen – inzwischen sind 24 Prozent der Befragten dieser Ansicht. Im Lesergebiet ist diese Entwicklung in geringerer Ausprägung zu beobachten.

Die Aussicht auf einen Impfstoff nährt gleichzeitig die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie im kommenden Jahr: Mehr als drei Viertel der Menschen im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung glaubt an ein Ende der Corona-Krise bis Mitte oder Ende kommenden Jahres. Dass die Pandemie Deutschland auch noch 2022 im Griff haben wird, das befürchten dagegen 22 Prozent.

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