Krieg in Nahost

"Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein": Erste Hilfsgüter erreichen Menschen im Gazastreifen

23.05.2025, 09:27 Uhr
Lastwagen mit dem Logo des Welternährungsprogramms liefern Hilfsgüter über den Grenzübergang Kerem Shalom nach Gaza.

© Ilia Yefimovich/dpa Lastwagen mit dem Logo des Welternährungsprogramms liefern Hilfsgüter über den Grenzübergang Kerem Shalom nach Gaza.

+++ Nach elfwöchiger Blockade durch Israel sind erste Hilfsgüter mit tagelanger Verzögerung bei notleidenden Menschen im Gazastreifen angekommen. 87 Lastwagen mit Gütern wie Mehl, Babynahrung und medizinischem Bedarf waren in der Nacht zum Donnerstag vom Grenzübergang Kerem Schalom losgefahren und erreichten Deir al-Balah und Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstengebiets, sagte Dschihad Islim, Vizepräsident des Verbands der Privatspediteure in Gaza. Die bislang angekommenen Mengen seien jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, betonten Helfer.

+++ Einige Bäckereien begannen im Morgengrauen Brot zu backen und es an die Bewohner zu verteilen, berichteten Bäcker und andere Augenzeugen am Donnerstag. Israel hatte die fast dreimonatige Blockade humanitärer Hilfsgüter am Sonntag aufgehoben - die Lastwagen, die danach ins Küstengebiet gelassen wurden, standen aber tagelang innerhalb des Gazastreifens nahe dem Grenzübergang, weil die für sie vorgeschlagene Route nach Angaben der UN zu gefährlich war.

+++ UN-Nothilfechef Tom Fletcher begrüßte, dass die ersten Lastwagenladungen ausgeliefert seien; sie seien jedoch nur "ein Tropfen im Ozean im Vergleich zu dem, was dringend benötigt wird", sagte er. Vor Beginn des Gaza-Kriegs waren rund 500 Lkw mit Hilfsgütern pro Tag in den Küstenstreifen gekommen.