Schulen und Einzelhandel: Neue Corona-Pläne durchgesickert

24.11.2020, 20:42 Uhr

Es müssen wegweisende Entscheidungen fallen, da sind sich alle Beteiligten einig. Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentenkonferenz auf das weitere Vorgehen in der Pandemie bis Weihnachten und darüber hinaus entscheiden. Einige Eckpunkte sickerten bereits durch, seit Dienstagabend skizziert der Bund einige Pläne für neue Maßnahmen noch konkreter.

Geht es nach der Bundesregierung, dann sollen die Schulferien bereits am 16. Dezember beginnen. Das geht aus entsprechenden Vorschlägen für die Schalte mit den Länderchefs hervor, über die die Deutsche Presse-Agentur zuerst berichtete. Am Vormittag hatte Bayerns Kultusminister Michael Piazolo noch vom 18. Dezember als letzten Schultag vor den Ferien gesprochen. Für die ausfallenden Unterrichtstage solle eine Notbetreuung sichergestellt werden. Die endgültig Entscheidung über den Ferienstart wird wohl erst am Mittwoch fallen.


Wechselunterricht und Kita-Notbetreuung? Das plant Bayern jetzt


Der Fokus in den kommenden Wochen liege zudem auf dem Wechselunterricht, wie aus den Vorschlägen des Bundes hervorgeht. In Hotspot-Regionen mit vielen Infektionen sollen in den Schulen ab Jahrgangsstufe 7 derartige Konzepte umgesetzt werden. Zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident vor Präsenzunterricht um jeden Preis gewarnt. Die Länderchefs schlugen bereits ähnliche Maßnahmen vor.

Weiter sollen schärfere Auflagen für den Einzelhandel kommen. In Geschäften soll sich nur noch ein Kunde auf 25 Quadratmatern aufhalten - bislang waren es zehn.

Strengere Kontrollen geplant

Auch die Kontrolle der Corona-Regeln soll strenger werden - und zwar flächendeckend in ganz Deutschland. Das Papier sieht verdachtsunabhängige Überprüfungen insbesondere in Grenznähe vor. Dabei gehe es vor allem um die Einhaltung der Quarantäneverordnung.

Unklar bleibt zunächst, wie lange die geplanten Lockerungen der Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten gelten sollen. Medienberichten zufolge sollen sich zwischen dem 23. Dezember und Neujahr zehn Personen aus zehn Hausständen plus Kinder bis 14 Jahren treffen dürfen - also maximal 20 Erwachsene.

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, kritisierte die Pläne. "Ich glaube, dass diese Regelung auf Bundesebene, diese Lockerungen zu Weihnachten, eher das falsche Signal sind, weil sie das Gefühl aussenden, über Weihnachten kann man sich deutlich mehr erlauben", sagte der CDU-Politiker. "Ich warne da dringend vor."