Schutz, Fälle, Ursprung: Was Sie über das Coronavirus wissen müssen

26.2.2020, 11:35 Uhr
Der neue Erreger gehört zum Stamm der Coronaviren. Während harmlose Typen oft nur zu leichten Erkältungen führen, kann das neue Coronavirus hingegen schwere Atembeschwerden, Lungenentzündungen und hohes Fieber verursachen. Gefährlich werden kann das Virus für ältere und kranke Menschen, ähnlich wie bei einer Grippe. Ein tödlicher Verlauf ergab sich Berichten zufolge immer dann, wenn bereits Vorerkrankungen im Spiel waren.
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Was ist das neue Coronavirus?

Der neue Erreger gehört zum Stamm der Coronaviren. Während harmlose Typen oft nur zu leichten Erkältungen führen, kann das neue Coronavirus hingegen schwere Atembeschwerden, Lungenentzündungen und hohes Fieber verursachen. Gefährlich werden kann das Virus für ältere und kranke Menschen, ähnlich wie bei einer Grippe. Ein tödlicher Verlauf ergab sich Berichten zufolge immer dann, wenn bereits Vorerkrankungen im Spiel waren. © Ma Ping/XinHua/dpa

Dass einfache Atemmasken einen guten Schutz vor dem Virus bieten, wird von Experten angezweifelt. Die WHO empfiehlt Masken für Menschen, die sich bereits angesteckt haben. Spezielle Feinpartikelmasken bieten dabei einen höheren Schutz. Generell sollten ganz besonders in Regionen mit Erkrankungsfällen gute Händehygiene, Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten eingehalten werden.
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Wie kann ich mich schützen?

Dass einfache Atemmasken einen guten Schutz vor dem Virus bieten, wird von Experten angezweifelt. Die WHO empfiehlt Masken für Menschen, die sich bereits angesteckt haben. Spezielle Feinpartikelmasken bieten dabei einen höheren Schutz. Generell sollten ganz besonders in Regionen mit Erkrankungsfällen gute Händehygiene, Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten eingehalten werden. © Pu Xiaoxu/XinHua/dpa

Das neue Virus 2019-nCoV stammt ursprünglich vermutlich von einem Markt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan, wo es wohl von dort gehandelten Wildtieren auf den Menschen übersprang. Erstmals trat es im Dezember 2019 auf.
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Woher kommt das Virus?

Das neue Virus 2019-nCoV stammt ursprünglich vermutlich von einem Markt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan, wo es wohl von dort gehandelten Wildtieren auf den Menschen übersprang. Erstmals trat es im Dezember 2019 auf. © CHINATOPIX/AP/dpa

Nach derzeitigem Wissen sorge das Virus für Fieber und Symptome einer Lungenentzündung, erklärte der Berliner Virusforscher Christian Drosten. „Die oberen Atemwege sind kaum betroffen, es gibt beispielsweise keinen Schnupfen.“ Von Lunge zu Lunge gelangt ein Erreger schwerer als etwa mit den Tröpfchen beim Niesen. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Infektion gibt es nicht, lediglich die Symptome können mit Medikamenten abgemildert werden.
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Was ist über die Symptome der Viruserkrankung bekannt?

Nach derzeitigem Wissen sorge das Virus für Fieber und Symptome einer Lungenentzündung, erklärte der Berliner Virusforscher Christian Drosten. „Die oberen Atemwege sind kaum betroffen, es gibt beispielsweise keinen Schnupfen.“ Von Lunge zu Lunge gelangt ein Erreger schwerer als etwa mit den Tröpfchen beim Niesen. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Infektion gibt es nicht, lediglich die Symptome können mit Medikamenten abgemildert werden. © Center for Disease Control/epa/dpa

Nicht alle Erkrankungen nach Infektion verlaufen schwer. Laut Bundesgesundheitsministerium standen zum Beispiel bei den in Deutschland bekannt gewordenen Fällen bisher meist Erkältungssymptome im Vordergrund. Im Zentrum der Behandlung der Infektion stehen die optimalen unterstützenden Maßnahmen entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes sowie die Behandlung von relevanten Grunderkrankungen. Eine gegen das neuartige Coronavirus selbst gerichtete Therapie steht derzeit nicht zur Verfügung.
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Wie ist die Therapie?

Nicht alle Erkrankungen nach Infektion verlaufen schwer. Laut Bundesgesundheitsministerium standen zum Beispiel bei den in Deutschland bekannt gewordenen Fällen bisher meist Erkältungssymptome im Vordergrund. Im Zentrum der Behandlung der Infektion stehen die optimalen unterstützenden Maßnahmen entsprechend der Schwere des Krankheitsbildes sowie die Behandlung von relevanten Grunderkrankungen. Eine gegen das neuartige Coronavirus selbst gerichtete Therapie steht derzeit nicht zur Verfügung. © Emily Wang, dpa

Unter einer Pandemie wird oft die Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen über alle Kontinente verstanden. Dabei gilt eine Region als "betroffen", wenn es dort Übertragungsketten gibt – und nicht nur einzelne Einschleppungen durch Reisende. Meldungen zu solchen Infektionsketten fehlen noch aus Afrika und Amerika. Die Frage sei gerade bei bestimmten afrikanischen und südamerikanischen Ländern, ob überhaupt auf das Virus getestet wird und Fälle erkannt werden, erklärte der Berliner Virologe Christian Drosten.  Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benutzt den Begriff Pandemie nicht mehr und erklärt eine solche auch nicht. Die Ernsthaftigkeit einer Seuche misst sie nur noch an der Erklärung einer "Notlage von internationaler Tragweite". Mit der gängigen Definition von Pandemie hat diese nichts zu tun.
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Haben wir bei Covid-19 schon eine Pandemie?

Unter einer Pandemie wird oft die Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen über alle Kontinente verstanden. Dabei gilt eine Region als "betroffen", wenn es dort Übertragungsketten gibt – und nicht nur einzelne Einschleppungen durch Reisende. Meldungen zu solchen Infektionsketten fehlen noch aus Afrika und Amerika. Die Frage sei gerade bei bestimmten afrikanischen und südamerikanischen Ländern, ob überhaupt auf das Virus getestet wird und Fälle erkannt werden, erklärte der Berliner Virologe Christian Drosten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benutzt den Begriff Pandemie nicht mehr und erklärt eine solche auch nicht. Die Ernsthaftigkeit einer Seuche misst sie nur noch an der Erklärung einer "Notlage von internationaler Tragweite". Mit der gängigen Definition von Pandemie hat diese nichts zu tun. © STR, AFP

In China stehen Millionenstädte unter Quarantäne, in Norditalien riegeln Polizisten und Soldaten wegen der Coronavirus-Epidemie ganze Ortschaften ab. Dass ganze Städte wie in China komplett abgesperrt werden, hält Karim Maciejewski von der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl bei Köln nicht für möglich. Zwar dürften nach dem IfSG die im Grundgesetz garantierten Freiheitsrechte und die Versammlungsfreiheit eingeschränkt werden. Der Professor betont aber, dass dies immer nur für einzelne Betroffene gilt, bei denen die Gefahr besteht, andere anzustecken.
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Könnten in Deutschland auch ganze Städte abgeriegelt werden?

In China stehen Millionenstädte unter Quarantäne, in Norditalien riegeln Polizisten und Soldaten wegen der Coronavirus-Epidemie ganze Ortschaften ab. Dass ganze Städte wie in China komplett abgesperrt werden, hält Karim Maciejewski von der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl bei Köln nicht für möglich. Zwar dürften nach dem IfSG die im Grundgesetz garantierten Freiheitsrechte und die Versammlungsfreiheit eingeschränkt werden. Der Professor betont aber, dass dies immer nur für einzelne Betroffene gilt, bei denen die Gefahr besteht, andere anzustecken. © Suh Myung-Geon/Yonhap/dpa

Zum Schutz vor diesem wie auch anderen Viren empfehlen Experten gewöhnliche Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Händewaschen, Desinfektionsmittel und Abstand zu Erkrankten. Den Nutzen von normalen Atemmasken – wie derzeit in China überall auf den Straßen zu sehen – schätzen Experten als eher gering ein. Von Nutzen kann sein, Umarmungen und Händeschütteln einzuschränken und von vielen Menschen berührte Oberflächen wie Türklinken, Haltegriffe und Aufzugknöpfe nicht anzufassen.
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Wie kann man sich schützen?

Zum Schutz vor diesem wie auch anderen Viren empfehlen Experten gewöhnliche Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Händewaschen, Desinfektionsmittel und Abstand zu Erkrankten. Den Nutzen von normalen Atemmasken – wie derzeit in China überall auf den Straßen zu sehen – schätzen Experten als eher gering ein. Von Nutzen kann sein, Umarmungen und Händeschütteln einzuschränken und von vielen Menschen berührte Oberflächen wie Türklinken, Haltegriffe und Aufzugknöpfe nicht anzufassen. © Mick Tsikas/AAP/dpa

Dass ein zuvor unbekanntes Virus so wie das jetzige Ausbrüche beim Menschen verursacht, kommt nach Einschätzung des Berliner Virusforschers Christian Drosten etwa alle zehn Jahre vor. Tollwut, HIV, Mers, Ebola: Die meisten Infektionskrankheiten des Menschen stammen aus dem Tierreich. Gerade Säugetiere tragen Erreger, die auf den Menschen überspringen können. Als Quelle neuer Coronaviren gelten unter anderem Fledermäuse und Flughunde. Auch Nutztiere haben in der Vergangenheit Coronaviren auf den Menschen übertragen.  Bei spontanen Wirtswechseln eines Erregers ist die Gefahr einer gefährlichen Epidemie oft größer als bei schon lange kursierenden, weil der Mensch keine Antikörper gegen den neuen Erreger hat.
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Wie ungewöhnlich ist das Auftauchen eines neuen Erregers?

Dass ein zuvor unbekanntes Virus so wie das jetzige Ausbrüche beim Menschen verursacht, kommt nach Einschätzung des Berliner Virusforschers Christian Drosten etwa alle zehn Jahre vor. Tollwut, HIV, Mers, Ebola: Die meisten Infektionskrankheiten des Menschen stammen aus dem Tierreich. Gerade Säugetiere tragen Erreger, die auf den Menschen überspringen können. Als Quelle neuer Coronaviren gelten unter anderem Fledermäuse und Flughunde. Auch Nutztiere haben in der Vergangenheit Coronaviren auf den Menschen übertragen. Bei spontanen Wirtswechseln eines Erregers ist die Gefahr einer gefährlichen Epidemie oft größer als bei schon lange kursierenden, weil der Mensch keine Antikörper gegen den neuen Erreger hat. © Emily Wang/AP/dpa