Seehofer bestätigt: Kanzleramt prüft Reise-Shutdown für Deutschland

26.1.2021, 14:18 Uhr

Kaum mehr Flugverkehr in der gesamten Bundesrepublik? Diese Pläne werden laut einem Bericht der bild-Zeitung nun konkreter. So will Kanzlerin Merkel den Reiseverkehr in ganz Deutschland drastisch herunterfahren. Unterstützung erhält das Kanzleramt hier offenbar von Innenminister Horst Seehofer. Dieser habe laut dem Bericht der Kanzlerin bereits erste Pläne vorgelegt, wie man Reisen in Deutschland drastisch einschränken könnte.

Vor allem die zunehmende Verbreitung der Mutation bereitet führenden Experten und Politikern in Deutschland weiter große Sorge. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklärte in einer Rede am Dienstag: "Die Alarmsignale sind angestellt, die Mutation ist in Bayern angekommen". Noch sei nicht die Zeit gekommen, über Lockerungen zu sprechen, so Söder weiter.

So soll sich Merkel verärgert über das Reiseverhalten der Deutschen gezeigt haben. So habe sie laut bild in einer geheimen Schalte wörtlich gesagt:

"Was ist mit Deutschen, die reisen? Hundertmal habe ich die Frage in den Runden gestellt: Warum können wir die Reisen nicht verbieten? Dann bekomme ich immer die auf ehemalige DDR-Bürger gemünzte Antwort, dass wir ein freies Land sind. Man kann zwar 15 Kilometer Sperrzone einführen, aber es ist schwer, Reisen in die Welt zu verbieten. Weihnachten sind jeden Tag 50.000 auf die Kanaren und die Malediven geflogen."

Seehofer bereitet die Bevölkerung im Interview mit der Zeitung schon auf einen möglichen Reise-Shutdown vor: "Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren. Dazu gehören deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu null, so wie Israel das derzeit auch macht, um die Einschleppung der Virus-Mutation zu verhindern."

Vorerst bis 14. Februar bleibt Deutschland weiter im Lockdown – mindestens. Dann wolle man die Situation neu bewerten, erklärte Markus Söder bereits vor einigen Tagen.

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