Bestimmte Schwangere impfen

Stiko empfiehlt Impfung für Schwangere - nur nicht für alle

18.5.2021, 12:02 Uhr
In der fünften Aktualisierung der STIKO-Impfempfehlung ist nun auch von Schwangeren mit "einem erhöhten Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände" die Rede.

© imago/Paul von Stroheim In der fünften Aktualisierung der STIKO-Impfempfehlung ist nun auch von Schwangeren mit "einem erhöhten Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände" die Rede.

Zunächst wurden nur schwangeren Risikopatientinnen die Impfungen gegen das Covid-19-Virus empfohlen. Nun hat die Ständige Impfkommission STIKO ihre Empfehlung für die entsprechenden Frauen erweitert: Grund ist das erhöhte Risiko für schwere Krankheitsverläufe infolge einer Corona-Infektion bei Schwangeren.

"Es ist ein Signal an die Politik, aber auch an die betreuenden Frauenärzte, dass man Schwangeren eine Impfung nach individueller Prüfung großzügig empfehlen kann," sagte Marianne Röbl-Mathieu, Vertreterin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in der STIKO, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

In der fünften Aktualisierung der STIKO-Impfempfehlung ist nun auch von Schwangeren mit "einem erhöhten Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände" die Rede. Jene Frauen könnten dann ein entsprechendes Schreiben beim Hausarzt oder im Impfzentrum vorzeigen, wenn der Frauenarzt die Impfung nicht selbst vornimmt, heißt es weiter.


Wie gefährlich ist die Corona-Impfung für Schwangere?


Auch, wenn Schwangere von der STIKO zumindest derzeit noch nicht explizit in eine der Priorisierungsgruppen aufgenommen wurden, sieht Röbl-Matthieu hier Interpretationsspielraum: "Im Prinzip fallen Schwangere in dieselbe Kategorie wie ihre Kontaktpersonen, würde ich sagen", sagte sie tagesschau.de. Diese sind aktuell in der Priorisierungsgruppe 2 gelistet.

Mit einer generellen Impfempfehlung für Schwangere hält sich die STIKO im Moment weiterhin zurück. Noch gäbe es nicht genug Daten oder Kontrollgruppen, um eine allgemeine Impfung für Schwangere empfehlen zu können. Das bedeute jedoch nicht, dass die STIKO ein erhöhtes Risiko für sie befürchte, betonte Röbl-Mathieu. Es sei lediglich noch nicht möglich, das ausreichend zu beurteilen.

Die WHO empfiehlt bereits eine uneingeschränkte priorisierte Corona-Impfung von Schwangeren, viele Nachbarländer Deutschlands praktizieren das bereits.

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