"Geld in Putins Kriegskasse"

Um den Ölverbrauch zu senken: Greenpeace fordert Tempolimit für den Frieden

Alexander Aulila

Online-Redaktion

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9.3.2022, 15:27 Uhr
Nur noch 100 km/h auf der Autobahn? Wenn es nach Greenpeace geht wäre das eine passende Maßnahme, um den Ölverbrauch in Deutschland zu senken.

© imago/Ralph Peters Nur noch 100 km/h auf der Autobahn? Wenn es nach Greenpeace geht wäre das eine passende Maßnahme, um den Ölverbrauch in Deutschland zu senken.

Die Spritpreise steigen, die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl wird von Tag zu Tag deutlicher. Als weitere Sanktion gegen die russische Invasion in der Ukraine steht derzeit auch ein Importstopp des Rohstoffs aus Russland im Raum. Das hätte zur Folge, dass das Angebot sinkt und die Preise weiter steigen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert nun ein Ende des Ölimports aus Russland und schlägt einige Maßnahmen vor, um einen solchen Importstopp möglichst gut und unbeschadet abfedern zu können.

Auf der Liste der Pläne der Aktivistinnen und Aktivisten steht unter anderem die Fortführung der Homeoffice-Anordnung, um möglichst wenig Berufsverkehr - und damit spritschluckenden Stau - zu verursachen. Andererseits möchte Greenpeace aber auch den Verbrauch bei Fahrten, die unbedingt nötig sind, senken. Eine Maßnahme dafür: Ein Tempolimit. Ein Thema, das in Deutschland immer wieder heiß diskutiert wird.

Langsamer fahren, weniger verbrauchen

Ganz konkret fordert Greenpeace eine Anpassung der Höchstgeschwindigkeit in der Bundesrepublik: In Städten nur 30 statt 50 km/h, auf Landstraßen 80 statt 100 km/h und auf der Autobahn maximal 100 km/h. Dies könne den Verkehrsfluss verbessern, verbrauchsintensive Geschwindigkeitswechsel reduzieren und die Effizienz von Verbrennungsmotoren erhöhen, wie es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Papier heißt.

"Diese unerträglichen Finanzhilfen für Putins Angriff auf die Ukraine ließen sich schon morgen deutlich reduzieren", erklärt Greenpeace die Forderung weiter. Denkbar seien demnach auch zwei autofreie Sonntage im Monat oder eine Verlagerung von Inlandsflügen auf den Schienenfernverkehr.

Einen Importstopp russischen Öls haben indes die USA vorgemacht: Die Vereinigten Staaten hatten als Reaktion auf den Krieg ein entsprechendes Verbot verhängt. Die Bundesregierung hingegen ist aufgrund der großen Abhängigkeit russischer Lieferungen gegen ein solches Energieembargo. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte in der RTL-Sendung "Frühstart" vor einer "schweren Wirtschaftskrise" in Deutschland und Europa. Der Anteil russischer Importe an den Rohöleinfuhren nach Deutschland liegt derzeit bei etwa 35 Prozent.

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