Zahlen brechen ein

USA auf dem letzten Platz: Trump droht Tourismus-Debakel im Sommer - Verlust in Milliardenhöhe

Erik Thieme

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24.05.2025, 15:57 Uhr
Donald Trump auf dem Weg zum National Golf Club in Bedminster, wo er gerne das Wochenende verbringt.

© IMAGO/Samuel Corum / Pool via CN/MediaPunch Donald Trump auf dem Weg zum National Golf Club in Bedminster, wo er gerne das Wochenende verbringt.

Donald Trump lässt keine Gelegenheit verstreichen, um sich und seine Politik über alle Maße zu loben. In Amerika haben ihn viele ein zweites Mal gewählt, weil sie den Immobilienunternehmer und Milliardär für wirtschaftskompetent halten. Mit seinen Zöllen - erst vor kurzem drohte Trump mit 50 Prozent Zöllen auf alle EU-Waren ab Juni - stiftete er großes Chaos an den Finanzmärkten.

Doch diese Unberechenbarkeit könnte der Tourismus-Branche im kommenden Sommer enorm schaden. Am Freitag (23. Mai) veröffentlichte das Marktforschungsunternehmen Oxford EconomicsBerechnungen, die den Vereinigten Staaten von Amerika große Einbußen prophezeit.

Weniger Gäste, weniger Geld

Demnach sollen die internationalen Ankünfte in den USA - also Reisende und Touristen aus anderen Ländern - im gesamten Jahr 2025 um 8,5 Milliarden US-Dollar zurückgehen. Das World Travel & Tourism Council geht sogar davon aus, dass die USA in diesem Jahr 12,5 Milliarden US-Dollar weniger durch ausländische Touristen einnehmen werden. Damit läge das Land mit 169 Milliarden Dollar etwa sieben Prozent unter dem Vorjahreswert.

Für die Auswertung untersuchte Oxford Economics 184 Länder auf der ganzen Welt. Das Ergebnis: Die USA sind das einzige Land, das in diesem Bereich kein Wachstum verzeichnen kann. Dafür sprechen die gebuchten Flüge. Zwischen Mai und Juli buchten Touristen 10,8 Prozent weniger Flüge in die USA als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Den stärksten Rückgang verzeichneten Urlauber aus dem Nachbarland Kanada, von denen 20,2 Prozent weniger in die USA reisen wollen.

Die Gründe

Verantwortlich für die düstere Prognose macht Oxford Economics unter anderem das Auftreten und die politischen Ankündigungen der Trump-Regierung. Der 47. Präsident der Vereinigten Staaten sprach beispielsweise von Kanada als 51. Bundesstaat und Übernahme-Plänen für Grönland. Den Tag, an dem die Zölle in Kraft traten, bezeichnete er als "Tag der Befreiung" - trotz jahrzehntelanger Beziehungen zu seinen Handelspartnern.

Außerdem verschärfte das Auswärtige Amt Deutschlands seine Reisehinweise für die USA. Zu allem Überfluss mehren sich seit Trumps Amtsantritt Medienberichte über Probleme bei der Einreise, Einreiseverbote und sogar Festnahmen - trotz unbegrenzter Aufenthaltsgenehmigungen. All diese Vorfälle werden der Tourismus-Branche in den USA nun möglicherweise zum Verhängnis.