Krieg gegen die Ukraine

Vermehrt russische Privatarmeen - Ist Putins Gewaltmonopol in Gefahr?

30.5.2023, 09:48 Uhr
Paramilitärische Firmen üben Kritik an der regulären Armee und agieren in einer rechtlichen Grauzone. Sie könnten Putin zum Sieg in der Ukraine verhelfen oder einen Umsturz verursachen. 

© Mikhail Klimentyev, dpa Paramilitärische Firmen üben Kritik an der regulären Armee und agieren in einer rechtlichen Grauzone. Sie könnten Putin zum Sieg in der Ukraine verhelfen oder einen Umsturz verursachen. 

+++ Während das reguläre russische Militär immer häufiger Kritik erfährt, bilden sich vermehrt Privatarmeen. Die größte ist die Wagner-Truppe unter der Führung von Jewgeni Prigoschin. Durch diese Zersplitterung herrschen bereits Diskussionen, ob Kremlchef Wladimir Putin nicht das Gewaltmonopol in Russland entgleiten könnte. Der Politologe Abbas Galljamow sieht das Land angesichts der schwierigen Lage im Krieg und wegen der Vielzahl bewaffneter Gruppierungen inzwischen sogar am Rande einer Revolution.

+++ Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow erhofft sich eine Kampfjet-Koalition mit deutscher Beteiligung. Er stellt sich etwa einen Pool aus den Eurofighter-Kapazitäten aus Deutschland und Großbritannien vor, äußerte er sich gegenüber der Funke Mediengruppe. Die beiden Länder haben die Lieferung von Kampfjets bereits Mitte Mai ausgeschlossen. Es sei kurzfristig entscheidender, die Ukraine mit vergleichbaren Fähigkeiten auszustatten, wie sie Kampfjets leisten könnten, so der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am 17. Mai bei einer Pressekonferenz mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Berlin.

+++ Die russischen Regierungsfinanzen sind nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten durch Militärausgaben unter Druck. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag hervor. Laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri beliefen sich die russischen Verteidigungsausgaben im Jahr 2022 auf 4,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes. Wie viel Moskau tatsächlich für seine Streitkräfte ausgebe, sei aber wegen eines Mangels an Transparenz höchst ungewiss.

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