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Debatte um Wehrpflicht

Wehrdienst, nein danke? Laut Umfrage: Deutliche Mehrheit würde Zivildienst bevorzugen

14.06.2025, 18:07 Uhr
Soldaten laufen mit geschulterter Waffe während einer Veranstaltung.

© Hannes P Albert/. Albert/dpa Soldaten laufen mit geschulterter Waffe während einer Veranstaltung.

In der Debatte über eine Rückkehr zur Wehrpflicht würde einer Umfrage zufolge aktuell nur jeder dritte Bundesbürger Wehrdienst leisten. 51 Prozent der Menschen in Deutschland würden den Dienst an der Waffe verweigern und sich für den Zivildienst entscheiden, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für „Bild“ hervorgeht. Nur 36 Prozent würden zur Bundeswehr gehen, schreibt das Blatt.

Grundsätzlich spricht sich ein größerer Teil der Befragten für die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht für die Generation ihrer Kinder beziehungsweise Enkel aus: 47 Prozent fänden das gut, 34 Prozent schlecht.

Besonders groß ist die Zustimmung den Angaben zufolge bei Wählern von Union und SPD (58 Prozent zusammengerechnet) und bei den Über-70-Jährigen (71 Prozent). Dass dann auch Frauen verpflichtet werden sollten, befürworten 53 Prozent der Befragten, 34 Prozent sprechen sich dagegen aus.

Eine Mehrheit möchte, dass der Wehrdienst attraktiver wird. 60 Prozent der Befragten plädieren den Angaben zufolge für einen Bonus wie eine Bevorzugung von Wehrpflichtigen bei der Vergabe von Studien- oder Ausbildungsplätzen oder Zusatzqualifikationen während des Dienstes wie den kostenlosen Führerschein.

Insa hat den Angaben zufolge 1.003 Menschen in der Zeit vom 12. bis 13. Juni befragt.

Zunächst Freiwilligkeit

Unionsfraktionschef Jens Spahn hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, mit den Vorbereitungen für eine Rückkehr zur Wehrpflicht zu beginnen. Aus der SPD-Fraktion im Bundestag kamen dazu zurückhaltende Äußerungen.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD kommt das Wort „Wehrpflicht“ nicht vor. Darin heißt es stattdessen: „Wir schaffen einen neuen attraktiven Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert.“ Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte mehrfach deutlich gemacht, dass die vereinbarte Freiwilligkeit nur gilt, wenn der Bedarf an Soldaten auf diesem Weg gedeckt werden kann.

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