"Gefahr für die Demokratie"

"Wir killen dich und vergewaltigen deine Alte": Söder liest auf CSU-Parteitag Hassnachrichten vor

10.9.2021, 16:54 Uhr
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sprach auf dem CSU-Parteitag unter anderem über Hassrede gegen ihn.

© Daniel Karmann, dpa Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sprach auf dem CSU-Parteitag unter anderem über Hassrede gegen ihn.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat beim CSU-Parteitag in Nürnberg vor der Gefahr der Querdenker gewarnt. "Wir reichen Verunsicherten die Hand, aber wir stellen auch ein Stoppschild auf - gegen 'Querdenker'. Ein Teil dieser 'Querdenker' entwickelt sich zu einer neuen Gefahr", so Söder. Er weist dabei auf die Entwicklung der Organisation hin sowie auf die ursprüngliche Einordnung der 'Querdenker' als "harmlose Verschwörungstheroretiker", die inzwischen eine "Spirale von Hass und Aggression" verursacht haben.

Er selbst habe in den vergangenen Wochen Zuschriften erhalten, die mit persönlichen, rassistischen und antisemitischen Beleidigungen gespickt gewesen seien, sagte Söder auf dem Parteitag der CSU am Freitag in Nürnberg und verlas Beispiele. Unter anderem erreichten ihn Nachrichten wie "du dreckiger Nazi", "du Führerschwein" und "wir killen dich und vergewaltigen deine Alte". "So richtig unberührt kann einen das nicht lassen", gibt Söder zu. Der Ministerpräsident erklärt, dass es ihm dabei nicht um ihn gehe, sondern darum, dass diese Sprache und Aggression vielen Menschen gegenüber an den Tag gelegt wird. Söder äußert sich klar: "Wir lassen uns nicht einschüchtern und bedrohen. Wer die Demokratie angreift, wer Antisemitismus und Rassismus schürt, der muss mit meinem und unserem erbitterten Widerstand rechnen".

Der AfD warf Söder vor, in den Parlamenten offen mit der Querdenker-Szene zu sympathisieren. "Sind sie Marionetten der Querdenker oder sind sie deren Puppenspieler", fragte er. Wenn es die AfD nicht schaffe, von dieser Szene zu distanzieren, dann habe sie die sittliche Legitimierung verloren, parlamentarisch tätig sein zu können.

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