Krieg in Nahost

Tausende fordern Respekt: Enorme Sicherheitsvorkehrungen bei Gay-Pride-Parade in Jerusalem

05.06.2025, 19:36 Uhr
05.06.2025, Israel, Jerusalem: Menschen nehmen an der jährlichen Pride-Parade in Jerusalem teil. Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© Ohad Zwigenberg/pa 05.06.2025, Israel, Jerusalem: Menschen nehmen an der jährlichen Pride-Parade in Jerusalem teil. Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

+++ Unter sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen haben in Jerusalem Tausende Menschen an der alljährlichen Pride-Parade teilgenommen. Sie demonstrierten für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ) und schwenkten dabei Regenbogenflaggen. Nach Angaben der Organisatoren geht es bei der Parade vor allem um die Forderung nach Gleichberechtigung, Respekt sowie Toleranz. Die Pride-Parade in Jerusalem muss jedes Jahr von einem massiven Polizeiaufgebot geschützt werden. In Jerusalem leben viele konservative sowie strengreligiöse Juden, Muslime und Christen, die gleichgeschlechtliche Liebe als Verstoß gegen ihre religiösen Gebote ablehnen. Vor zehn Jahren hatte ein ultraorthodoxer Jude bei der Parade die 16-jährige Schira Banki erstochen.

+++ Außenminister Johann Wadephul sichert Israel weitere Waffenhilfe zu, verlangt aber zugleich rasche humanitäre Hilfe im Gazastreifen und äußert scharfe Kritik am Siedlungsbau im Westjordanland. „Deutschland hat eine Verpflichtung für die Sicherheit und Existenz des Staates Israel und Deutschland ist auch dem Völkerrecht verpflichtet. Das sind zwei Seiten ein und derselben Medaille“, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar in Berlin. Dies seien „beides Lehren aus der Vergangenheit“, fügte er hinzu.

+++ Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen Angriff auf den Innenhof des Al-Ahli-Krankenhauses im Norden des Gazastreifens geflogen. Nach palästinensischen Klinikangaben wurden dabei drei Menschen getötet sowie weitere Menschen verletzt. Das israelische Militär schrieb, der Angriff habe einem Terroristen des Islamischen Dschihad gegolten, der von einer Kommandozentrale im Hof des Krankenhauses in der Stadt Gaza aus operiert habe. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.