Schreckliche Bilanz

Keine 24 Stunden nach Messerattacke: Junger Mann ersticht Frau in Bayern

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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09.06.2025, 12:43 Uhr
In München ist es erneut zu einem Gewaltdelikt gekommen.

© vifogra / Friedrich In München ist es erneut zu einem Gewaltdelikt gekommen.

Keine 24 Stunden nach der tödlichen Messerattacke, bei der die Angreiferin von der Polizei erschossen wurde, hat ein junger Mann ebenfalls in München mit einem Messer auf eine Familienangehörige eingestochen und sie dabei tödlich verletzt. Wie die Feuerwehr mitteilte, war die Gewalttat die Folge eines Familienstreits am Nachmittag des Pfingstsonntag (8. Juni 2025).

Die 76-jährige Frau wurde kurz darauf mit Einleitung der Herz-Lungen-Wiederbelebung in den Schockraum eines Krankenhauses gebracht. Dort erlag sie jedoch ihren Verletzungen.

Laut Polizei konnte der 24-jährige Tatverdächtige festgenommen werden. Angaben zu dem Grund für den Streit konnte ein Feuerwehrsprecher bisher nicht machen. In welcher Beziehung der junge Mann zu der 76-Jährigen stand, teilte die Polizei auf Anfrage nicht mit. Der Ehemann der Frau wird durch ein Kriseninterventionsteam betreut, hieß es.

Weiterer Vorfall

Keine 24 Stunden zuvor war es in der Stadt zu einem weiteren Großeinsatz der Polizei gekommen. Mittlerweile sind interessante Details dazu öffentlich geworden, die sich laut Polizei nur wenige Minuten vor der tödlichen Messerattacke zugetragen haben. Am Samstagabend, 07.06.2025, kam es demnach in der bayerischen Landeshauptstadt zu mehreren Messerangriffen durch eine 30-jährige Frau. Bei dem anschließenden polizeilichen Zugriff wurde die Frau durch einen Schusswaffeneinsatz verletzt und verstarb kurz darauf in einem Krankenhaus. Die Münchner Kriminalpolizei und das Bayerische Landeskriminalamt ermitteln zum Tatgeschehen und dem Einsatzverlauf.

Am Sonntagnachmittag (8. Juni 2025) hat die Polizei dann weitere Details zu den Stunden davor bekannt gegeben. Bereits gegen 18.40 Uhr wurde die Polizei zu einem Lebensmittelgeschäft nahe der Theresienwiese gerufen, nachdem eine Frau randaliert hatte. Vor Ort zeigte sich die 30-Jährige aggressiv gegenüber den Beamten und musste vorübergehend gefesselt werden. Da keine strafbare Handlung vorlag, wurde sie nach der Feststellung ihrer Identität gegen 19.15 Uhr wieder entlassen, erklären die Ermittlerinnen und Ermittler in dem Schreiben dazu weiter.

Kurz nach ihrer Entlassung kam es dann im Bereich des Bavariarings am St. Pauls-Platz zu mehreren Messerangriffen durch dieselbe Frau. Als Polizeikräfte eingriffen und sie festnehmen wollten, kam es zum Schusswaffengebrauch. Die Frau wurde dabei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, wo sie wenig später verstarb.

Die Ermittlungen zur Gesamttat, insbesondere zum polizeilichen Schusswaffeneinsatz, werden nun vom Bayerischen Landeskriminalamt geführt. Ziel ist die vollständige Rekonstruktion des Ablaufs. Dies habe hier „oberste Priorität“. Das Kommissariat 11 der Münchner Kriminalpolizei ist ebenfalls in die Untersuchungen eingebunden, endet die Pressemitteilung des Polizeipräsidiums München zu dem Vorfall vorerst abschließend.

Nach der Messerattacke an der Münchner Theresienwiese befindet sich keiner der beiden Verletzten im Krankenhaus. Der Mann und die Frau, die von der 30-Jährigen angegriffen worden waren, seien beide nur leicht verletzt und ambulant behandelt worden, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei.

Warum die Frau auf den 56-Jährigen und die 25-Jährige losging, war zunächst unklar. Die 30-Jährige war nach dem Angriff von Polizeischüssen getroffen worden und im Krankenhaus gestorben.

Messerangriffe auf Passanten

Nach Polizeiangaben hatte die Frau in unmittelbarer Nähe zur Theresienwiese, dem berühmten Platz, auf dem im Herbst das Oktoberfest stattfindet, zunächst den 56 Jahre alten Mann mit einem Messer leicht verletzt und dann die junge Frau.

Die Polizei konnte zunächst nicht sicher sagen, ob die Frau mit den beiden Opfern in Beziehung stand - dies sei aber eher unwahrscheinlich.